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Über die großartigen Konzerte von Fortuna Ehrenfeld habe ich hier ja schon einige Male berichtet, und es ist sicher kein Zufall, dass das letzte Konzert vor der Corona-Pause und das erste danach mit den Kölnern erlebt werden konnten. Statt Mergener Hof hieß es vor wenigen Wochen nun Brunnenhof. Und da wir extrem dankbar waren, dass überhaupt wieder etwas passiert, haben wir danach den Merchstand geplündert, Support muss eben sein. Und dabei einige interessante Dinge entdeckt.Fortuna Ehrenfeld, Trier Brunnenhof, August 2020

Diesmal war natürlich alles ganz anders als zuletzt im Mergener Hof (zum Artikel). Der heimelige Brunnenhof direkt neben der Porta Nigra wurde betischt und bestuhlt, was aber an diesem Ort der Atmosphäre eher zuträglich war. Das Set wurde dem Ambiente angepasst, im Vergleich zum Konzert im eher rauen Charme des Mergener Hofs wurden diesmal meist ruhigere Töne angeschlagen. Martin Bechler und Jenny Thiele sah man die große Freude an, wieder auf Bühnen stehen zu können und Musik zu spielen; eine Freude, die sich ziemlich unmittelbar auf die Besucher übertrug.Fortuna Ehrenfeld, Trier Brunnenhof, August 2020

Ausgestattet mit einer guten Flasche Riesling vom Weingut Nik Weis konnte man sich richtig in der Musik und den Texten verlieren. Mich hat es in diesem Fall gar nicht gestört, das Konzert im Sitzen zu genießen. Auf der Bühne gab es auch noch etwas Neues zu beobachten, denn Jannis Knüpfer hat Paul Weißert am Schlagwerk ersetzt, was uns auch gleich zum Thema Merchandising bringt.Fortuna Ehrenfeld, Trier Brunnenhof, August 2020

Neben seiner musikalischen Tätigkeit ist Jannis nämlich auch Barista und Kaffeenerd; was lag also näher, als das Angebot am FE-Tisch um hochwertigen Kaffee zu erweitern? Was sich einfach anhört, ist mit dem richtigen Anspruchsdenken eine hochkomplexe Angelegenheit, und so wurde lange an der idealen Mischung für den „Das heilige Kanonenrohr“ genannten Espresso getüftelt.

Fortuna Ehrenfeld - Merch - Das heilige Kanonenrohr - Glizterschwein

Zumindest ein vertrauensvoller Partner wurde schnell gefunden Die Heilandt Rösterei aus … genau, Köln-Ehrenfeld, lag nicht nur geographisch nahe, sondern verkörpert eine Philosophie, die über Fair-Trade deutlich hinausgeht. Das Prinzip heißt Direct Trade, was durch direkte Kontakte zu den Produzenten landwirtschaftlich nachhaltige Praktiken sicherstellt und deutlich höhere Erträge als beim Fair Trade in den Ursprungsländern landen lässt. Am Ende gewinnen alle, vor allem weil vor Ort dann auch noch Bildungs-, Entwicklungs- und Naturschutzprojekte umgesetzt werden.

Das heilige Kanonenrohr ist ein Blend aus äthiopischen und brasilianischen Bohnen. Ich bin in Sachen Kaffee ja längst nicht so nerdmäßig unterwegs wie beim Bier, von den angekündigten Blaubeer-Kakao-Haselnussnoten ist bei mir vor allem eine kräftige Schokoladennote angekommen. Aber ich werde mich weiter voranschmecken, lecker war das heilige Kanonenrohr auf jeden Fall.

Mir tatsächlich noch näher als Kaffee ist das zweite Merchstandbein der Fortunen: Wein. Glitzerschwein ist nicht nur eines der schönsten Lieder, sondern auch ein vom Weingut Bernhardt aus der Pfalz produzierter Rosé, der besonders schonend nach dem Saignée-Verfahren (kann man googeln) hergestellt wurde. Selbst wenn der Sommer gerade auf Abschiedstour ist, und man Rosé normalerweise nicht so lange lagert, habe ich ihn tatsächlich noch nicht probiert. Wird aber zeitnah nachgeholt.

Und wenn wir schon beim Thema sind: Zum Kaffee gehört ein gutes Frühstück, zum Wein ein guter Käse, daher musste natürlich das wirklich schicke Schneidebrettchen erstanden werden. Alles zusammen in den in den passenden Hör endlich auf zu jammern-Jutebeutel gepackt, konnte mit einem glücklichen Gesicht der Heimweg nach einem wunderbaren Konzert angetreten werden.

Fortuna Ehrenfeld, Trier Brunnenhof, August 2020

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