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Ich war zuletzt viel unterwegs, daher hinke ich mit meinen Konzertberichten etwas hinterher. Aber da ich lieber kurz als gar nicht berichte, hier nun die Zusammenfassung der letzten beiden Konzerte. Im Trierer Mergener Hof, bekanntlich alles andere als meine Lieblingslocation, spielten die Hamburger Ska-Punk-Giganten von Rantanplan auf. Anheizer waren die Lokalmatadore von Freidenkeralarm. Eine Woche später hatte ich das Vergnügen, im kuscheligen Schokoladen in Berlin zwei alte Bekannte wiederzusehen, nämlich Hey Ruin und Kosmonovski. Vor allem der Abend in Berlin hat mir richtig viel Spaß gemacht!

Rantanplan & Freidenkeralarm, Mergener Hof Trier, 23. März 2018

Rantanplan

Rantanplan & Freidenkeralarm, Mergener Hof Trier, 23. März 2018

Ausverkaufter Mergener Hof, das wird eng und heiß, und genau so war es. Bei Freidenkeralarm aus Trier war es dabei noch gemütlich, und die Band nutzte die großzügigen 45 Minuten Spielzeit, um Werbung für die am selben Tag erschienene EP Verbrenn dein Geld zu machen, die natürlich nicht rechtzeitig den Weg zur Location gefunden hatte. Das Trio brauchte seine Zeit, um in die Gänge zu kommen, aber vor Rantanplan spielt man ja auch nicht alle Tage. Die EP hatte mir eigentlich ganz gut gefallen, so richtig wollte der Funke bei mir aber erst einmal nicht überspringen. Zwischen den Songs gab es einige politische Ansagen, was auch passte, aber etwas mehr Energie hätte ich mir dann doch gewünscht. Aber kommt Gig kommt Rat, das wird mit mehr Erfahrung sicher noch werden, Potenzial ist auf jeden Fall da. Das zeigt sich auch daran, dass man am nächsten Tag gleich noch den Sieg beim SPH Bandcontest abräumte, Glückwunsch von mir!

Rantanplan & Freidenkeralarm, Mergener Hof Trier, 23. März 2018

Freidenkeralarm

Schon beim Aufbau hat man gemerkt, dass es für Rantanplan ganz schön eng auf der kleinen Bühne werden würde. Der nordische Sechser richtete sich aber schnell ein, und auch der Sound pendelte sich nach und nach auf ordentlichem Niveau ein. Geboten wurde Value for Money, denn in knapp zwei Stunden wurden glaube ich an die oder über 30 Songs zum Besten gegeben.

Rantanplan & Freidenkeralarm, Mergener Hof Trier, 23. März 2018

Rantanplan

Ich muss ja zugeben, dass ich viele der sagen wir mal „reiferen“ Songs der neuen Platte (Schattenmensch, Geisterfahrer) den alten Ska-Stampfern fast vorziehe, aber diesmal bekamen wirklich alle die Vollbedienung. Das war auch alles in Ordnung, aber so nach der Hälfte tat ich mich dann doch etwas schwer. Als gegen Ende dann noch die Bühne gestürmt wurde, war dann erst einmal Selfietime angesagt, was die Band glaube ich ebenso genervt hat wie mich. Insgesamt ein gutes Konzert, aber ich war längst nicht so begeistert wie auf dem Volcano 2017.

Hey Ruin & Kosmonovski, Schokoladen Berlin, 30. März 2018

Hey Ruin & Kosmonovski, Schokoladen Berlin, 30. März 2018

Es war gar nicht so einfach, sich zwischen den vielen interessanten Veranstaltungen in Berlin zu entscheiden, hach, ich liebe die Großstadt. Letztendlich entschied ich mich schweren Herzens gegen Heaven Shall Burn und für Hey Ruin und Kosmonovski, die ich beide schon gesehen hatte, und die in einem schönen kleinen Club spielten, was ich dem vergleichsweise riesigen Huxleys gerne vorzog.

Hey Ruin & Kosmonovski, Schokoladen Berlin, 30. März 2018

Kosmonovski

Kosmonovski hatte ich 2016 im Vorprogramm der Donots im Atelier in Luxemburg gesehen. Seitdem hat sich musikalisch einiges getan. Das Musikkollektiv, das diesmal mit sieben Musikern angerückt war, wirkt reifer, hat sich musikalisch deutlich weiterentwickelt und einige richtig gute Songs am Start. Live kommt das alles noch einmal deutlich kompakter und kraftvoller rüber als auf Platte, und ich hatte das Gefühl, dass nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Band richtig Spaß an dem kleinen, aber gut besuchten Konzert hatten.

Hey Ruin & Kosmonovski, Schokoladen Berlin, 30. März 2018

Hey Ruin

Hey Ruin habe ich schon zweimal in der Luke in Trier gesehen. Beim ersten Mal nicht so begeistert, beim zweiten Mal schon deutlich mehr angetan, fand ich das Konzert diesmal richtig stark. Das Quintett machte ordentlich Druck mit charismatischem Gesang und guten Texten. Trotz Grippe und Tee war das ein echt guter Auftritt im wirklich schönen Schokoladen-Ambiente, wo ich mich von Anfang an wohlfühlte. Gerne hätte ich Hey Ruin zusammen mit City Light Thief noch am nächsten Tag im Badehaus gesehen, aber leider kam mir die Großstadt dazwischen, mit all ihren Verlockungen und großartigen Menschen. Dann halt beim nächsten Mal wieder!

Weitere Konzertberichte gibt es hier!

Hey Ruin & Kosmonovski, Schokoladen Berlin, 30. März 2018

Hey Ruin

 

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