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Einen Reisebericht wollte ich über das vergangene Wochenende in Hamburg gar nicht schreiben, war ich doch hauptsächlich wegen der beiden Konzerte von Feine Sahne Fischfilet in den hohen Norden gereist. Fußball gab es auch noch und mit etwas Glück konnte ich noch Karten für Pauli gegen Bochum ergattern. Die können so schlecht und erfolglos spielen wie sie wollen, die Bude ist immer voll. Verrückt. Aber super! Aber es gibt dennoch ein paar berichtenswerte Dinge, immerhin hat mittlerweile die Elbphilharmonie eröffnet, das konnte ich mir allein wegen der Störtebeker Biere nicht entgehen lassen.

Hamburg Hafen

Die Elbphilharmonie

Das Wetter präsentierte sich von seiner Hamburger Seite, es war grau und neblig. Tolle Fotos von der Aussichtsplattform der Elbphilharmonie hatte ich mir daher keine erwartet. Erfreulicherweise gab es am Freitagnachmittag auch keinen größeren Andrang und ich konnte mich direkt mit einer Gratiskarte für die sogenannte Plaza versorgen, ohne die man das Gebäude und somit auch Bar und Restaurant nicht betreten kann.

Elbphilharmonie

Zunächst fährt man eine endlose, geschwungene Rolltreppe hinauf, die mich fast ein wenig an den alten Elbtunnel erinnerte. Oben angekommen gibt es hinter einer Glasscheibe einen ersten Blick in Richtung Landungsbrücken und Hafen. Eine Rolltreppe später kommt man zu dem Bereich, in dem sich die Konzertsäle befinden, diesen Teil fand ich architektonisch wenig berauschend, das ganze wirkte auf mich wie eine zugegebenermaßen stylische Bahnhofshalle. Von dort aus kommt man aber auch in den Außenbereich, wo man die Elbphilharmonie einmal komplett umrunden kann, und von wo aus man immer wieder neue spannende Blicke auf Hamburg werfen kann. Mal sehen, wie lange dauert, bis die Dame im Büro gegenüber merkt, dass man ihr genau auf den Monitor gucken kann.

Blick von der Elbphilharmonie

Da im Störtebeker-Store alle Plätze für ein Tasting belegt waren, versuchte ich dies am Sonntag nachzuholen. Blöde Idee, wie die lange Schlange am Ticketschalter gnadenlos deutlich machte. Zwei Stunden Wartezeit waren mir dann doch zu viel, und ich zog von dannen, aber so schnell gebe ich ja bekanntlich nicht auf. Montagmorgens war wieder alles entspannt, und der Verkostung stand nichts im Wege.

Blick von der Elbphilharmonie

Das Störtebeker Imperium

Da hat die kleine Brauerei aus Stralsund einen ganz schönen Coup gelandet. Die Lage in der Elbphilharmonie ist natürlich perfekt, jeder Besucher, der nur einmal sehen will, was da mit seinen Steuergeldern genau passiert ist, wird nach Hause gehen und mindestens den Namen der Brauerei kennengelernt haben. Man hat sich da auch ganz schön ausgebreitet, denn neben Restaurant und Bar gibt es auch noch einen Markenshop, wo man sich mit diversen Souvenirs und/oder Bieren eindecken kann.

Störtebeker in der Elbphilharmonie

Dort kann man sich auch in speziell zusammengestellten Tastings einen ersten Eindruck verschaffen. Zur Auswahl stehen die Varianten „Helle Biere“, „Dunkle Biere“ und „Classics“, die jeweils sechs unterschiedliche Biere umfassen (jeweils 0,1l, 8,50 €). Ich entschied mich für die helle Variante, da darin einige Biere enthalten waren, die ich mir im Vorfeld schon ausgeguckt hatte. Mein Favorit ist das Atlantik-Ale, ein wunderbar frisches Pale Ale mit vollem Fruchtaroma. Aber auch die beiden Eisböcke („Arktik-Ale“ und „Eis-Lager“) wussten zu überzeugen. Vor Ort kann man auch an den regelmäßig stattfindenden geführten Verkostungen teilnehmen, die Termine findet man auf der Webseite.

Störtebeker in der Elbphilharmonie

Beyond Beer

Im hippen Schanzenviertel (Weidenallee 55) gibt es noch einen weiteren Hotspot für Biernerds, denn im Beyond Beer kann man nicht nur shoppen, sondern auch trinken. Drei Biere gibt es sogar vom Fass. Und die Auswahl ist vor allem hinsichtlich der Qualität beachtlich, es wirkt, als hätte der Craft Beer Hype Train eine Vollbremsung hingelegt, um seine besten Biere hier abzuladen.

Beyond Beer

Omnipollo, To Øl, Pöhjala, dazu ein paar exquisite belgische Biere – ich wusste schnell, dass das ein teurer Nachmittag werden wird. Also erst einmal entspannen und das Jule Maelk von To Øl probieren, frisch vom Fass und extrem lecker trotz 15 % Alkohol. Ein mächtiges Milkstout, das ein perfektes Weihnachtsbier abgibt.

Nachdem ich mit ansehen musste, wie jemand beinahe zwei Paletten Westvleteren von der Bar geworfen hätte, musste ich mir auf den Schreck noch das Pöhjala Must Kuld gönnen, ein kräftiges Milkporter mit bittersüßen Kaffee-Nuss-Schokonoten.

Ein wirklich toller Laden mit sehr freundlichen Jungs hinter der Theke, aber wenn ich in Hamburg leben würde, wäre das wohl mein Ruin.

Beyond Beer

Zwei kulinarische Tipps:

Schon zum zweiten Mal gönnte ich mir einen der tollen Burger von The Bird unweit der Reeperbahn (Trommelstr. 4). Nicht ganz günstig und mit gewöhnungsbedürftigem Toastie-Bun, aber das Fleisch ist grandios und dazu gibt es auch noch ein paar nette Biere. Ich hatte den Filthy Harry mit Bacon und Cheddar, wirklich ein Gedicht! Da gehe ich garantiert wieder hin.

Burger im „The Bird“

Unweit der Grossen Freiheit gibt es außerdem ein kleines Restaurant, das osteuropäische Küche anbietet. So etwas gibt es ja meines Wissens in Trier nicht, daher musste ich das unbedingt probieren. Das Kuchnia in der Talstraße 87 ist klein und gemütlich, und wir hatten etwas Glück, dass wir auch ohne Reservierung noch einen Tisch ergattern konnten. Für mich gab es eine Auswahl verschiedener sehr leckerer Pierogi, also Maultaschen mit Fleisch oder vegetarischer Füllung. Dazu ein Tyskie, ein Bier der polnischen Brauerei, die erst kürzlich vom Brauereigiganten SABMiller an den japanischen Konzern Asahi verkauft wurde. Schöne globalisierte Welt…

Und wer noch einen Absacker braucht, kann sich den im Clochard auf der Reeperbahn gönnen. Geöffnet 24 Stunden, 24/7, und ein wunderbar ranziger Punkerladen, mit den skurrilsten Besuchern, die man sich vorstellen kann. Sicher nichts für jedermann, aber ich habe mich gleich wohlgefühlt!

Hamburg Rathaus

Drei Tage waren natürlich wieder viel zu wenig. Aus St. Pauli bin ich fast gar nicht rausgekommen, immer wieder zieht es mich zum Hafen, der im Winter auch nicht überlaufen ist. Nur kurz habe ich mir die Weihnachtsmärkte am Rathaus, am Jungfernstieg und den alternativen Markt auf dem Spielbudenplatz angesehen, das ist einfach nicht mein Ding. Positiv bemerken will ich, dass die Bahn mich sowohl auf der Hin- wie Rückfahrt pünktlich abgeliefert hat, das hatte ich auf dieser Strecke auch schon anders… Bis zum nächsten Mal!

Weitere Sehenswürdigkeiten habe ich mir im Rahmen meiner Fototour 2015 angesehen.

Und hier dann doch noch ein paar Bilder:

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