Ich mag den Herbst ja nicht besonders. Auch wenn ich eigentlich ein ausgeprägter Nachtmensch bin, geht es mir gehörig auf den Zeiger, morgens im Dunkeln zur Arbeit zu gurken und abends im Dunkeln zurück. Es gibt aber auch Vorteile. Im Vergleich zum Sommer laufen wesentlich bessere Filme im Kino und in den kuschligen Clubs kann man sich bei interessanten Konzerten die vom Nebel angefeuchteten Klamotten trocknen und mit einer ordentlichen Portion Schweiß wieder durchnässen.
Gut, dass in den kommenden Wochen keine Reisen auf dem Programm stehen, denn in Trier und Umgebung werden einige musikalische Highlights geboten. Vor allem Lucky’s Luke tut sich mit einem erlesenen Programm hervor, wirklich ganz großes Tennis, was der Kultclub an der Römerbrücke da wieder in die älteste Stadt Deutschlands gelockt hat.
Los geht es am kommenden Donnerstag (3. November) mit East Cameron Folkcore. Nachdem das Konzert im Exhaus letztes Jahr leider ausgefallen ist, freue ich mich sehr, die Texaner jetzt auf der kuscheligen Lukebühne zu sehen, wobei ich gespannt bin, wie die acht Leute sich auf die kleine Bühne quetschen werden. Nach dem großartigen Kingdom of Fear Album schaffte man es tatsächlich, mit der aktuellen Platte Better Off noch einmal einen draufzusetzen. Tolle, düstere Texte, viel Atmosphäre, ich bin sehr gespannt, wie das live umgesetzt werden wird! Den Abend eröffnen wird Citizen Tim aus Saarbrücken.
Weiter geht es genau eine Woche später (Donnerstag, 10. November) mit einer ordentlichen Punkdröhnung. Disco//Oslo habe ich ja spätestens mit ihrem letzten Album Tyke in mein Herz geschlossen. Musikalisch irgendwo zwischen Turbostaat und Pascow einzuordnen, freue ich mich schon sehr auf mein erstes Konzert, was man so auf Youtube sieht, ist auf jeden Fall vielversprechend. Dort sollte man sich auf jeden Fall mit Merch eindecken, denn nach einem Einbruch im Lager des eigenen Labels Antikörper-Export, bei dem neben teurer Technik auch Festplatten mit den Arbeiten der vergangenen Jahre entwendet wurden, können die Jungs jeglichen Support gebrauchen! Also hinkommen und einkaufen! Vorgruppe ist Señor Karōshi, die ich im vergangenen Jahr schon einmal als Support von Koeter und Herr Berlin in der Luke gesehen habe. Damals war ich zwar nicht richtig überzeugt, aber in einem Jahr kann ja viel passieren.
Zwei Tage Erholung seien mir gegönnt, dann geht es am Samstag, 12. November wiederum in der Luke weiter mit Illegale Farben, Giulio Galaxis und den mir bislang unbekannten Das Wiesel. Punkrock im NDW-Kleid, Illegale Farben fand ich beim Lyvten-Konzert ausgezeichnet. Giulio Galaxis habe ich bereits zweimal auf Festivals gesehen, da kann man sich sicher sein, dass das auch im Club richtig gut wird.
Der Winter ist ja bekanntlich auch die Zeit der Weihnachtsfeiern, diesmal sind wir mit unserer Firma sehr früh dran, wodurch ich den Auftritt der Terrorgruppe am 25. November im Mergener Hof leider verpasse. Als Ersatz gibt es hier mal das brandaktuelle und sehr geile Video zu Schmetterling. Einen Tag später verlasse ich dann einmal meinen natürlichen Lebensraum in den kleinen Clubs und gehe in die große Halle, denn am 26. November spielen Placebo im Le Galaxie in Amneville bei Metz.
Und eins ist schon abzusehen – der Dezember wird nicht weniger laut. Sondaschule im Mergener Hof, Dritte Wahl in Kaiserslautern und zweimal Feine Sahne Fischfilet in Hamburg. So kann das Jahr zu Ende gehen!