Zu Beginn dieses kleinen aber feinen Blogs habe ich die Bierdiaspora Trier geschmäht, ein Urteil, das schon seit einiger Zeit zum Glück nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Erst kürzlich wurden dem Blesiusgarten beim 3. Trierer Bierfestival förmlich die Türen eingerannt und die örtlichen Brauer von Kraft Bräu und Petrusbräu müssen die Braukessel heiß laufen lassen, um die Nachfrage halbwegs zu befriedigen. Am nächsten Wochenende gibt es in Trier nun gleich zweierlei zu feiern.
Freunde der handwerklichen Braukunst sind gemeinhin Jäger und Sammler. Es wird recherchiert, was das Internet hergibt, um den ersehnten Bierspezialitäten auf die Spur zu kommen. Selbst in Zeiten des Onlinehandels sind die Verfügbarkeiten oft knapp und gerade für Craft Beer-Neulinge ist die Lage nahezu unüberschaubar und Beratung dringend nötig. Zwar haben mittlerweile auch einige interessierte Einzelhändler in Trier ein zum Teil beachtliches Sortiment im Regal, doch ein auf Bier spezialisiertes Geschäft fehlt in Trier bislang. Aber das Warten hat nun ein Ende, und in der Neustraße eröffnet am Samstag, 26. November The Hop Shop. Bislang geht es hinter abgehängten Schaufenstern noch geheimnisvoll zu, ein paar wenige Flaschen und ein Schild deuten das Kommende an. Die Facebookseite des Shops hat kurz nach Launch bereits mehr als 200 Follower. Es scheint also genügend Interessenten zu geben und ich werde mir natürlich alsbald einen Eindruck über das Sortiment von angeblich über 250 Bieren verschaffen. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen.
Bereits bestens etabliert sind die Jungs von Petrusbräu, die am kommenden Freitag und Samstag jeweils ab 17 Uhr im Brauereiausschank in der Kalenfelsstraße ihr dreijähriges Jubiläum feiern. Für diesen Blog haben die Brauer aus dem Teppichlager von Beginn an eine besondere Bedeutung gehabt. Meinen ersten Artikel über Petrusbräu habe ich im Januar 2014 geschrieben, ich kann also mit Fug und Recht behaupten, von Beginn an am Start gewesen zu sein! Spätestens mit der Wiederbelebung des wunderbaren Biergartens gegen den Widerstand nörgeliger Anlieger (immer noch der am häufigsten gelesene Artikel dieses Blogs) hat man sich auch fest in der Trierer Gastronomie etabliert, mit Events und immer wieder neuen Spezialbieren kann man nicht nur mich immer wieder in die eigenen Hallen locken. Aber bei aller Kreativität am Kessel, mein Lieblingsbier ist immer noch und von Beginn an das herrliche Spezial.
Es tut sich also etwas in der Trierer Bierszene. In einer bierkonservativen Stadt, in der die Industriebiere nahezu alles unter sich begraben hatten, scheinen sich immer mehr Menschen nach Alternativen zu sehnen. Und wenn man diese im heimischen Einzelhandel bequem beziehen und probieren kann, könnte dieses zarte Pflänzchen noch wesentlich weiter wachsen. Und vielleicht gibt es auch von mir bald ein paar neue Dinge in Sachen Bier zu verkünden, stay tuned!