Reisebericht Irland: The Burren

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Was für ein Kontrastprogramm. Nach den grünen Wiesen rund um die Cliffs of Moher ging es nun von Doolin aus in die karge Steinwüste des Burren, dessen Ausläufer bis direkt an die Küste reichen. Unsere Tagesetappe führte uns 120 Kilometer lang mit einigen Abstechern bis nach Galway.

Burren

Burren

Wir geben uns ja gemeinhin einige Mühe mit den Planungen, aber die Erfahrung eines Einheimischen ist in der Regel Gold wert! So fragten wir unseren freundlichen Wirt in der Blackberry Lodge in Doolin und er riet uns dringend, zunächst weiter den Wild Atlantic Way an der Küste entlangzufahren und dann von Ballyvaughan aus den Weg ins Landesinnere zu nehmen. Und tatsächlich bietet die Strecke unzählige wundervolle Ausblicke und die karge Karstlandschaft ist ein faszinierender Kontrast zum sonst so farbenfrohen Irland.

Burren

Burren

Charakteristisch für den Burren sind die von Furchen durchzogenen Kalksteinplatten, auf denen sich, dank der Fähigkeit des Steins Wärme und Wasser zu speichern, eine interessante Vegetation herausgebildet hat. Auf etwa 250 km² befindet sich der Burren zwischen Ballyvaughan im Norden und Kilfenora im Süden.

Nach einem kurzen Stopp beim Ballinalacken Castle unweit von Doolin näherten wir uns bald wieder der Küste und befanden uns schnell mitten in der Steinwüste. Am ersten möglichen Stopp stand gleich einmal ein Bus mit Franzosen, hier muss man gelegentlich etwas Geduld mitbringen, wenn man die Atmosphäre dieser Gegend auf sich wirken lassen will. Die Küstenstraße gehört zu den schönsten, die wir auf unserer Reise gesehen haben, die Ausblicke bis zu den Aran Islands sind fantastisch.

Fanore Beach

Fanore Beach

Einen weiteren Halt machten wir am Fanore Beach, einem weitläufigen Sandstrand und Surferparadies. Hier muss man einfach die Weite und das Rauschen des Ozeans in Ruhe genießen, ein zeitloser, geradezu meditativer Ort.

Ein Stück weiter die R477 entlang kann man am Murrooghtoohy Viewpoint tief in die typische Burren Landschaft eintauchen. Mit Blick aufs Meer begegneten uns zum Glück nur wenige andere Touristen, sodass wir die einzigartige Flora inmitten der Steinwüste fast für uns alleine hatten. Absolutes Highlight war eine Herde wilder Pferde, die sich völlig entspannt an dem wenigen Grünzeug knabberten.

Burren - Murrooghtoohy Viewpoint

Burren – Murrooghtoohy Viewpoint

Im gemütlichen Küstenort Ballyvaughan verließen wir die Küstenstraße und fuhren ein wenig ins Landesinnere. Ziel war der berühmte Poulnabrone Dolmen, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Region. Das Aufkommen an Reisebussen stieg entsprechend an, und wenn man einen ungestörten Blick auf die etwa 3.000 Jahre vor Christus entstandene Grabanlage erhaschen will, sollte man einen günstigen Moment abpassen und eine gehörige Portion Glück noch dazu haben.

Poulnabrone Dolmen

Poulnabrone Dolmen

Unweit des Dolmens liegt das Caherconnell Stone Fort, eine der wenigen Sehenswürdigkeiten, die komplett durchkommerzialisiert sind. Den üppigen Eintritt zum Visitor’s Centre sparten wir uns lieber und fuhren wieder Richtung Norden. Etwas abseits der Straße befindet sich Corcomroe Abbey, ein ehemaliges Zisterzienserkloster aus dem späten 12. Jahrhundert. Ein absolut friedlicher Ort, den wir uns wieder einmal nur mit den neugierigen Kühen und Kälbern auf der Nachbarwiese teilen mussten.

Corcomroe Abbey

Corcomroe Abbey

Eines der bekanntesten Fotomotive Irlands liegt direkt an der N67 mitten im Örtchen Kinvarra. Dunguaire Castle ist eine schmucke Burg unmittelbar an der Kinvarra Bay. Den Eintritt sparten wir uns nach einem Blick in Reiseführer und auf die Uhr und begnügten uns mit einem kleinen Rundgang, bevor wir die letzte Etappe des Tages in Angriff nahmen.

Dunguaire Castle

Dunguaire Castle

Vor Galway nahm der Verkehr dann doch etwas zu, woran man sich nach einigen weitestgehend einsamen Tagen erst einmal wieder gewöhnen muss. Vor der Hauptstadt der gleichnamigen Grafschaft machten wir aber noch einen Abstecher in den Rinville Park, einem weitläufigen Naherholungsgebiet mit zahlreichen Spazierwegen. Über allem schwebte der Duft des frischen Bärlauchs. Kinder ließen ihre Drachen steigen und gerade für Familien ist dies wirklich ein toller Ort.

Rinville Park

Rinville Park

Nach dem totalen Naturoverkill der vergangenen Tage freute ich mich nun auf die „große“ Stadt Galway, die ich von meinem letzten Besuch noch in bester Erinnerung hatte. Und auch wenn das Wetter nicht wirklich mitspielte, haben sich diese Erinnerungen wieder voll und ganz bestätigt. Davon aber im nächsten Teil mehr!

Hier noch einmal die Übersicht über die einzelnen Etappen:

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