Jāņi und Līgo: Die Mittsommer-Popshow!
Es war nicht wirklich beabsichtigt, ausgerechnet während der traditionellen Feierlichkeiten zu Mittsommer in die lettische Hauptstadt zu reisen, aber da der luxemburgische Nationalfeiertag ausgerechnet auf genau diesen Termin fällt, musste der Brückentag einfach ausgenutzt werden.
Das Johannisfest gehört zu den wichtigsten Festen in Lettland und wird über mehrere Tage begangen. Daher mischen sich heidnische Traditionen wie die Mittsommerfeiern mit dem christlichen Johannistag am 24. Juni. Die Feiern beginnen gewissermaßen bereits am 22. Juni, wenn vor dem Rigaer Dom ein wunderbarer Markt stattfindet, auf dem man sich mit den traditionellen Blumenkränzen eindecken, regionale Speisen und Getränken genießen und auf einer Bühne Musik und Tanz beiwohnen kann.
Da während der beiden Feiertage am 23. und 24. Juni der ÖPNV in Riga kostenfrei ist, eignen sich diese Tage auch gut, auch einmal die Stadt jenseits des Zentrums zu erkunden. Wobei die Tickets für Bus und Bahn so günstig sind, dass man dies auch an jedem anderen Tag machen kann.
Am Abend des 23. Juni verwandelt sich die große Uferstraße an der Daugava in ein Festivalgelände. Große Leinwände übertragen das Geschehen auf der Bühne, wo von Volkstanz bis zu baltischer Popmusik einiges geboten wird. Highlight sind aber die unzähligen Stände, wo man neben Bier eine enorme Vielfalt an frisch gegrillten Spezialitäten genießen kann. Vor allem Schaschlikspieße jeglicher Art erfreuen sich großer Beliebtheit, es riecht fantastisch und schmeckt noch einmal so gut!
Höhepunkt des Festes ist die traditionelle Entzündung aufgetürmter Holzscheite, die Johannisfeuer sollen besonderes Glück bringen, und müssen bis zum Sonnenaufgang in Gang gehalten werden. Das sollte allerdings kein Problem sein, ist die Zeitspanne zwischen Sonnenuntergang und -aufgang in den weißen Nächten doch nur äußerst kurz. Dennoch bin ich noch vor Sonnenaufgang müde und zufrieden in meine Hobbithöhle gekrochen, wenn das mal kein Unglück bringt…
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