Strandleben in Jūrmala
Aufgrund des Feiertags war Riga etwas zur Ruhe gekommen und so beschloss ich, mich in den Zug nach Jūrmala zu setzen, einem mondänen Strandbad etwa eine halbe Stunde von Riga entfernt. Jūrmala ist dabei kein geschlossener Ort, sondern bezeichnet eine ganze Reihe kleiner Siedlungen und erstreckt sich insgesamt über mehr als 30 Kilometer. Der Ticketkauf am Bahnhof verlief problemlos, die Hin- und Rückfahrt zum Bahnhof Majori schlägt mit unter drei Euro zu Buche, damit komme ich in Trier nicht besonders weit.
Es war ein fantastischer Sommertag, daher kamen außer mir durchaus noch einige andere Menschen auf die Idee, den Feiertag am Strand zu verbringen. Dorthin begab ich mich gleich nach meiner Ankunft und wurde von einem breiten, sehr weitläufigen Sandstrand überrascht, der sich über viele Kilometer am Meer entlangzieht und einiges an Infrastruktur bietet. Es gibt zahlreiche Strandbars, Restaurants, sowie Fußball und Volleyballfelder, die rege benutzt wurden. Ich habe mich erst einmal in eine schattige Bar verzogen, ein paar frisch gegrillte Würste gefrühstückt und mir das Spektakel bei einem kühlen Bier angesehen.
Wenn man sich umhört, so scheint Jūrmala fest in russischer Hand zu sein und auffällig viele ältere Herren führten eine stattliche Plauze zusammen mit ihrer gertenschlanken, meist blonden Begleitung spazieren. Sehen und gesehen werden schien das Motto zu sein. Auffällig waren auch die vielen Kinder am Strand, niedrige Geburtenraten scheinen hier kein großes Problem darzustellen.
So recht war das aber nichts für mich. Zu warm, zu voll, irgendwie war ich nicht in Strandstimmung, und so spazierte ich noch die Jomas iela entlang, eine lang gezogene Einkaufsstraße, die Majori mit Dzintari verbindet, und wo sich Bars, Nippesläden und Kunstateliers abwechseln. Zurück in Riga schlief ich erst noch einmal etwas, denn abends stand ja das große Festival an, da war es durchaus klug, noch ein paar Kräfte zu sammeln.
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