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Schreng Schreng & La La präsentierten gestern ihr gerade erschienenes Album Echtholzstandby im Trierer Miss Marple’s. Ein Akustikkonzert samstagabends in einer kleinen Kneipe, kann das funktionieren? Leider nein.

Love A

Jörkk mit Love A beim Love Gets Dangerous Open Air 2015 in Trier

Das Positive vornweg. Das am Freitag erschienene Album Echtholzstandby ist ein Kracher geworden. Lasse Paulus und Love A Sänger Jörkk Mechenbier schälen im reduzierten Soundkleid gefühlvoll die Essenz der oft sehr nachdenklichen und gefühlvollen Songs heraus und sorgen immer wieder für Gänsehautmomente. Dschungelkoffer ist so ein Stück und mein persönlicher Favorit des Albums. Aber auch Plastik Fressen, das mit einem etwas albernen französischen Akzent gesungene Natalie oder die Toleranzhymne Ekel und Abscheu stechen heraus. Dazu kommen noch gelungene Coverversionen wie Spraypaint the Walls von Cuntsler (zunächst dachte ich peinlicherweise es wäre von Pascow, die es ebenfalls schon gecovert haben), Eltern von den großartigen Jimi Berlin und Behind the Garage von Eric’s Trip. Im an hochkarätigen Neuerscheinungen bislang ganz sicher nicht armen Jahr 2016 belegt Echtholzstandby einen absoluten Spitzenplatz, ich bin wirklich sehr begeistert!

Entsprechend riesig war die Vorfreude auf den Kneipengig, aber die Enttäuschung war am Ende doch recht groß. Als Jörkk und Lasse die „Bühne“ enterten, war das Miss Marple’s brechend voll und leider scheinen nur die Wenigsten wegen der Musik gekommen zu sein. Samstagabendparty war angesagt und der Lärmpegel entsprechend hoch. Von unserer Position aus waren nur Spuren der Songs zu erahnen, sehen konnte man auch nicht wirklich etwas. Lust, uns nach vorne durchzudrängeln, hatten wir dementsprechend auch nicht, es war schlicht und ergreifend der falsche Rahmen für Akustikpunk dieser Güte. Als Kneipenhintergrundbeschallung eignen sich Schreng Schreng & La La (zum Glück) nicht.

Zu allem Überfluss gab es Vinyl nur für Vorbesteller zu erwerben, somit gingen wir mit leeren Händen und schlechter Laune nach Hause. Und frischem Atem, Pfeffi sei Dank! Ich hoffe es ergibt sich bald mal die Gelegenheit, die Jungs in würdigem Rahmen zu erleben, bis dahin bleibt das Album auf Spotify.

Weitere Konzertreviews gibt es hier!

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