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Auch wenn die Stadt Trier an diesem Wochenende ganz im Zeichen der Rallye-Weltmeisterschaft stand, gab es auch ein hervorragendes Alternativprogramm für PS-Muffel. Zum ersten Mal fand im Exhaus der „Streetfood Market“ statt und bei bestem Wetter bildeten sich lange Schlangen am Einlass und es entwickelte sich ein formidables Parkchaos in der näheren Umgebung.

Streetfood Market Trier 2015 01

Foodtrucks haben im Stadtbild der Moselmetropole noch Seltenheitswert, in größeren Städten hat sich dagegen in den letzten Jahren ein Trend zu den mobilen Garküchen entwickelt, die den Menschen frische und kreative Küche in ihren Mittagspausen anbieten. Wesentlich weiter ist man diesbezüglich in Luxemburg und so verwunderte es nicht, dass zahlreiche Trucks den Weg über die Grenze ins Exhaus fanden und dort zusammen mit regionalen wie überregionalen Anbietern den begierigen Trierern Fast Food weit ab vom Currywurst mit Pommes-Mainstream servierten.

Und ich hatte auch wirklich Hunger, als wir die Schlange vor dem Eingang endlich bewältigt hatten. So führte der Weg nach einer kleinen Stippvisite im Innenhof gleich auf den mitgenutzten Parkplatz vor dem Exhaus, wo ich mir einen Cheeseburger bei The Food Truck Company gönnte. Geschmacklich absolut in Ordnung, wobei mich das doch sehr weiche Brötchen nicht restlos überzeugt hat. Alex probierte derweil Tashiro Dim Sum Gyoza von Nipponoodles aus München. Dabei handelte es sich um kräftig gewürzte Teigtaschen mit Hühnchen, gemahlenem geröstetem weißen Sesam und frischem Trüffel. Ein guter Start und als der erste Hunger erfolgreich niedergeschlagen war, konnte man mit einer kühlen Mate in der Hand das andere Angebot sondieren.

Streetfood Market Trier 2015 04

Lange blieb es allerdings nicht beim Herumspazieren, wir waren ja nicht zum Spaß da. Als nächstes stand mexikanisches Essen auf der Speisekarte und es gab Tacos mit Hühnchen und Rindfleisch sowie eine Rindfleisch-Quesadilla von Chilitos aus Luxemburg. Auch hier wieder sehr kreativ gewürzt mit einer für mich gerade noch erträglichen Koriandernote.

Die kulinarische Weltreise führte im Anschluss nach Indien und bei Joo aus Luxemburg gab es Samosas mit Hühnchen und in einer vegetarischen Variante. Die kleinen Teigtaschen waren durchaus würzig und vor allem mit der Soße ordentlich scharf, absolut hervorragend! Da Alex es nicht so gerne scharf mag, gab es für sie noch einen Pulled Pork Burger am Back to Smoke Foodtruck.

Für Naschkatzen wurde nicht ganz so viel geboten (oder es wurde schlicht und ergreifend übersehen). Doch wir bekamen einen Tipp. Bei den Burritos Hermanos ergatterten wir ein Dessert: eine Art Käsekuchen im Becher. Unten Keks- oder Kuchenkrümel, dann eine Käsekuchenmasse und dann ein fruchtiges Ananastopping mit Minze. Sehr zu empfehlen.

Streetfood Market Trier 2015 03

Viel essen macht auch durstig und so suchte ich leider vergeblich den angekündigten Stand von Kraftbräu. Auf ein saarländisches Löwenbräu hatte ich irgendwie keine Lust und daher gab ich dem Wein eine Chance. Eine sehr gute Wahl, denn die frischen Weine vom Weingut Fürst aus Langsur waren bei den warmen Temperaturen ein idealer Begleiter. Neben dem schönen Sommerwein, einem Rivaner, bot auch die leckere nicht zu süße rote Saftschorle die nötige Erfrischung. Wird notiert, da fahren wir demnächst mal hin. Dennoch wäre es vielleicht eine Anregung, in der Zukunft auch kleineren regionalen Brauereien und Craftbieren sowie weiteren Weingütern oder Saftkeltereien einen Raum zu geben, zum Geist des Markts hätte dies meines Erachtens hervorragend gepasst.

Wie gerne hätte ich noch einige Stände und Speisen mehr ausprobiert. Vielleicht wäre es eine gute Idee, einige Anbieter zu überzeugen, auch kleinere Kostproben ins Programm aufzunehmen. Bei den Samosas und den Tacos hat das schon gut funktioniert, bei Burgern ist das natürlich eher schwierig umzusetzen. Auch das Beiprogramm bietet noch Optimierungspotenzial. Die gute Idee, regionale DJs das Exhaus beschallen zu lassen, wurde an einigen Stellen dadurch torpediert, dass auch die Stände selbst noch für Musik sorgten und es so an einigen Stellen zu ziemlichem Soundbrei kam.

Streetfood Market Trier 2015 02

Schreck am frühen Abend: „Der Daddy“ ist ausverkauft!

Schon lange vor dem offiziellen Ende des ersten Tages meldeten einige Stände: Ausverkauft! Die Werbetrommel war von den Veranstaltern ja im Vorfeld ordentlich gerührt worden, und das hat sich offensichtlich ausgezahlt. Doch trotz des großen Interesses wirkte es auf dem Markt selbst nicht überfüllt, die Schlangen an den Ständen hielten sich ebenso wie die Wartezeiten in Grenzen. Dass sich einige Kleingeister im Netz über den Eintrittspreis von drei Euro aufregten, ist kaum nachzuvollziehen, denn viele fleißige Helfer sorgten für Sicherheit, Nachschub und das Leeren der Mülltonnen, aber das sehen so Leute wahrscheinlich gar nicht erst.

So bleibt zu hoffen, dass es nach dem Erfolg in diesem Jahr bald eine Neuauflage gibt. Und ich will einen Foodtruck, der auch mal nach Wasserbillig kommt!

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