Die jüngsten Nachrichten rund um das Exhaus hören sich alles andere als gut an. Verschärfte Brandschutzbestimmungen sorgten für den Abbau der alten Sommerbühne, die maximale Besucherzahl der einzelnen Konzertsäle wurde drastisch eingeschränkt. Doch schnell formierte sich Unterstützung und einige Konzerte wurden aus dem Keller in den Hof auf eine neu errichtete Open Air Bühne geholt. So konnte auch der Auftritt von Danko Jones wie geplant stattfinden und der Kanadier lieferte eine große Rockshow ab.
Mit Coverbands habe ich es ja nicht so, daher war ich doch skeptisch, als The Denim Demons den Abend eröffneten und ihre Interpretation der Turbonegro-Klassiker zum Besten gaben. Nun ja, meine Meinung hat sich nicht wirklich geändert, aber die Turbojugend-Jeansjackenfraktion hat zumindest schon einmal für etwas Stimmung vor der Bühne gesorgt. Ein guter Beginn!
Für John Coffey aus den Niederlanden gab es in dieser Woche einen regelrechten Popularitätsschub, der nur am Rande mit der Musik zu tun hatte. In einem Internetvideo war nämlich Sänger David Achter de Molen zu sehen, der mit durchaus beeindruckender Souveränität beim Crowdwalking einen geworfenen Bierbecher fangen konnte und leerte:
Aber auch musikalisch war das durchaus überzeugend. Lärmender Schweinerock vom Feinsten mit einem richtig guten Frontmann. Das hätte ich auch wirklich gerne am Folgetag als AC/DC Support gesehen, wobei man so etwas wahrscheinlich so oder so besser in Clubs oder kleinen Open Air Bühnen wie im Exhaus genießt. Die Herren mit den sympathischen Olibas dürfen wiederkommen.
Für den festivalerprobten Danko Jones und seine beiden Mitstreiter dürfte das Exhaus eine eher kleine Location gewesen sein, aber der Spielfreude tat dies keinen Abbruch. Der Poserkönig kokettierte wie gewohnt mit seiner Potenz und lieferte einen souveränen und mitreißenden Auftritt ab. Für Exhausverhältnisse gab es auch einen glasklaren Sound und bei bestem Wetter wurde ordentlich gefeiert. First Date war vielleicht das Highlight, aber der Auftritt zeichnete sich vor allem durch seine Geschlossenheit aus, da merkt man die 20-jährige Bühnenerfahrung bei jedem Atemzug.
Ob und wie das Exhaus die neuen finanziellen Belastungen wird stemmen können, muss die Zukunft zeigen. Ob es nur ein Zufall ist, dass eben nun in unmittelbarer Nähe ein luxemburgischer Investor eine neue Wohnanlage bauen wird? Für die Kulturszene in Trier ist das Exhaus ebenso unverzichtbar wie als Ort für Kinder- und Jugendarbeit. Für die Konzertveranstalter ist die ungewisse Situation schwierig und letztendlich kann man das Exhaus am besten dadurch unterstützen, dass man Karten kauft und zu den zahlreichen Veranstaltungen geht. Gerade in den kommenden Monaten dürfte wirklich für jeden etwas dabei sein, hier ist eine kleine Übersicht ohne Anspruch auf Vollständigkeit (alle Veranstaltungen gibt es hier):
- 28.06.15: Vinyl Flohmarkt
- 04.07.15: Death Shall Rise Open Air (Napalm Death, Obituary u.a.)
- 17.07.15: Rock’n‘ Summer Festival (Razz, Findus u.a.)
- 05.08.15: The Menzingers & Idle Class
- 22.08.15: Street Food Market
- 12.09.15: Love gets Dangerous Open Air (Feine Sahne Fischfilet, Antilopen Gang, Love A, The Baboon Show u.a.)