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Ich mag keine Menschenmassen, von daher war das Konzert der australischen Hardrock-Heroen AC/DC in Köln eine echte Grenzerfahrung. Aber hey, a) hatte ich AC/DC noch nie live gesehen und b) Let there be Rock!

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Eine kombinierte Bahn-Auto-Bahn Anreise nach Köln verlief eher mäßig und daher waren wir vergleichsweise spät auf der Wiese vor dem Kölner Stadion angekommen. Zone Orange, aber immerhin mit eigentlich recht guter Bierversorgung und ein paar Zentimetern Höhenvorsprung auf dem Kabelschutz, den ich bis zuletzt mit vollem Körpereinsatz gegen die jugendliche Hüpfbande verteidigte. Dazu noch viele komische Menschen, die am Abend zuvor bestimmt noch bei Helene Fischer im Stadion waren. Und über die Leute, die diese blinkenden Teufelshörnchen kaufen, will ich gar keine Worte verlieren. Auch um den Sound machte ich mir zu Beginn ernsthaft Sorgen, denn vor allem die erste Vorband The Whiskey Foundation waren doch arg leise. Naja, so recht wusste der bodenständige Bluesrock dann doch nicht zu überzeugen.

 

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Das änderte sich, wenn auch langsam, bei Vintage Trouble. Am Anfang eher zäh, schaffte es die Band aus Los Angeles dann doch, die Meute zu begeistern. Vor allem Frontmann Ty Taylor begeisterte als echte Rampensau mit großer Stimme und so konnte man durchaus nachvollziehen, warum die Band jenseits des großen Teichs doch deutlich bekannter ist als in good old Europe.

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Und dann brach das Rock’n’Roll Inferno über die Jahnwiese herein. AC/DC sind eine der bekanntesten Bands des Planeten, aber wer die mittlerweile durchaus in die Jahre gekommen Herren noch nicht auf einer Bühne gesehen hat, kann eigentlich gar nicht beurteilen, was für ein rockhistorisches Großereignis diese Band in ihrem Kern ist. Von Beginn an Vollgas, keine Ruhepausen (außer zwischen den Liedern) und etwas mehr als zwei Stunden Rock auf allerhöchstem Niveau.

Der gesundheitsbedingte Ausstieg von Malcolm Young wurde familienintern durch seinen Neffen Stevie Young kompensiert und auch Stammdrummer Phil Rudd wurde durch den altgedienten Chris Slade mehr als adäquat ersetzt. Wie gehabt konzentriert sich das Geschehen auf Sänger Brian Johnson und die Gitarrenlegende Angus Young, der sich in Bestform präsentierte. Vor allem das Gitarrensolo bei Let there be Rock war sensationell und allein das exorbitante Eintrittsgeld wert. Leider gab es nur zwei Zugaben, doch die hatten es mit Highway to Hell und dem obligatorischen Abschluss For Those About to Rock (We Salute You) in sich. Die Kanonen donnerten über das Feld und entließen die begeisterten Zuschauer in die Nacht. Das muss man einfach mal gesehen haben.

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