By

Die Maxbrauerei aus dem oberbayerischen Altenstadt kannte ich bislang noch nicht, daher musste ich gleich zugreifen, als mir zwei Beispiele der seit 2010 gepflegten Braukunst im hiesigen Getränkemarkt auffielen. Ein Stout und ein India Pale Ale wanderten in den Einkaufskorb und wurden ein paar Tage später bei bestem Frühsommerwetter auf dem Balkon verkostet.

maxbrauerei

Oatmeal Stout

maxbrauerei_stoutBei Stout denken viele wahrscheinlich direkt an Guinness, allerdings haben wir es hier mit einer Biersorte zu tun, die an Vielfalt und unterschiedlichen Ausprägungen ihresgleichen sucht. Meist dunkel und kräftig kommen diese daher, wobei sich ’stout‘, also ’stark‘, vor allem auf den Körper bezieht, der Alkoholgehalt variiert stark.

Das Oatmeal Stout der Maxbrauerei kommt mit entspannten 4,8 % ins Glas und verspricht laut Etikett Kaffee- und Röstaromen in der Nase und Schokolade, Caramel und Kaffee am Gaumen.

Bei dieser Version verlassen wir die Grenzen des (R)Einheitsgebots.

Die Zugabe von Haferflocken zur Maische sind die Besonderheit dieses Biers und sollen ihm „eine cremigere Textur und volleren Schaum“ verleihen. Naja, der Schaum sackte in meinem Glas recht schnell traurig in sich zusammen und besonders cremig kam es mir auch nicht vor. Insgesamt hat mich das Oatmeal Stout nicht restlos überzeugt, es fehlte mir dann doch einiges an Tiefe und so richtig gepackt hat es mich leider nicht. Ganz sicher nicht schlecht, aber auch kein Highlight.

2 von 5 Volksfeinden

India Pale Ale

maxbrauerei_IPAWohl kaum eine Biersorte verbindet man so stark mit dem derzeitigen Craft Bier Boom wie das India Pale Ale. Hopfenbetont und manchmal berüchtigt für die Jagd nach dem ultimativen Bittereinheitenkick, haben wir es mit einer traditionsreichen Art des Bierbrauens zu tun, deren Revival der Bierszene ungemein viele Impulse gegeben hat. Ursprünglich als Exportbier für die indischen Kolonien gedacht, wurde das IPA durch einen hohen Alkoholgehalt und viel Hopfen für die Seereise haltbarer gemacht und geriet später etwas in Vergessenheit. Heute hat nahezu jeder ambitionierte Craft-Brauer sein IPA im Programm, bietet es doch allein durch den großen Spielraum der unterschiedlichen Hopfensorten viele Freiheiten und eine perfekte Spielwiese für neue Erzeugnisse. Und richtig in ist es außerdem!

Mit den Bittereinheiten hat es Braumeister Max Sedlmeier gemütlich angehen lassen, 66 IBU verzeichnet das Etikett bei 6,5 % Alkohol. Somit bindet sich die zweifellos vorhandene Bitterkeit gut in das Spiel mit Fruchtaromen ein. Das Etikett verspricht Mandarine und Grapefruit, wobei letztere deutlich prägnanter ist. Das Bier wirkt insgesamt harmonisch, ohne zu überfordern, auch die sortentypische Hopfenbitterkeit ist eher dezent eingesetzt. Eher ein leichteres Sommer-IPA, erfrischend, ohne zu leicht zu sein. Auch die kräftige Farbe im Glas hat mir gut gefallen. Es besteht trotz aller Leichtigkeit auch neben kräftigeren Speisen, zumindest zu meinem Hackfleisch-Möhren-Eintopf hat es gut gepasst.

3 von 5 Volksfeinden

Update: Hoppy 5 IPA

maxbrauerei_hoppy5Zum fünfjährigen Jubiläum der Brauerei (herzlichen Glückwunsch aus Trier!) gab es zwei Sondereditionen: Neben dem Hoppy 5 Weizen wurde auch ein Hoppy 5 IPA gebraut, die, wie der Name schon sagt, mit fünf verschiedenen Hopfensorten eingebraut wurden.

Die auf dem Hoppy 5 IPA Etikett versprochene Bernsteinfarbe für das Auge stellt sich ebenso ein wie das angekündigte Hopfenfeld für die Nase. Das Gletschereisbonbon am Gaumen erschließt sich mir allerdings nicht so ganz. Zu tun haben wir es mit einem angenehm cremigen IPA mit zurückgefahrener Bitterkeit, das aber durchaus seine kraftvollen Momente. Mir persönlich hat es einen Tick besser geschmeckt als das „normale“ IPA, zu vier Volksfeinden hat es aber nicht ganz gereicht.

3 von 5 Volksfeinden

Maxbrauerei Biermanufaktur
St.-Lorenz-Str. 14
86972 Altenstadt
Braumeister Max Sedlmeier

www.maxbrauerei.de/

About the Author

 

Leave a Reply