Wenn meine Lieblings-Zombies aus Wien rufen, bin ich natürlich am Start und das Konzert der Bloodsucking Zombies from Outer Space im Trierer Exhaus hat meine Erwartungen voll erfüllt. Im recht spärlich gefüllten Balkensaal wurde ordentlich die Horrorpunk und Psychobilly Keule geschwungen und diejenigen, die da waren, haben ihr Kommen sicher nicht bereut.
Leider war schon im Vorfeld auf Facebook zu lesen, dass der Support The Bloodstrings krankheitsbedingt leider absagen musste. Das war sehr schade, denn ich hatte mir im Vorfeld die aktuelle Platte Coal Black Heart einmal angehört und war durchaus angetan. Ich hoffe sehr, dass die Aachener den Auftritt bald nachholen können.
Nun gut, so gab es BZFOS pur und von Beginn an wurde klargemacht, dass in Trier trotz der überschaubaren Anhängerschaft keine Kompromisse gemacht werden. Sänger und Drummer Dead „Richy“ Gein betonte, dass es egal sei, ob man vor 30 (es waren wohl immerhin um die 40) oder dreihundert Leuten spielen würde, und spätestens als das schüchterne Trierer Volk vor die Bühne beordert wurde, entwickelte sich eine durchaus enthusiastische Stimmung. Dafür sorgte auch eine packende Setlist, die ordentlich aufs Gaspedal drückte. Schon der Opener Radio Active ging direkt in die Beine und es folgte (fast) alles, was man sich auf einem Konzert der Bloodsucking Zombies erhofft.
Einige Highlights lassen sich dann doch herausheben. Das Falco-Cover Vienna Calling gefällt mir ausgezeichnet und direkt im Anschluss gab es mit Teenage Universal Creature einen meinen Lieblingssongs zu hören. Bei Trick or Treat und Linda Blair betrat in bester Maiden-Eddie Manier zuerst Freddy Krueger und dann Linda Blair höchstpersönlich die Bühne und überhaupt merkte man, dass sich die Österreicher für ihre Show einiges haben einfallen lassen. Zu Kids of the Apocalypse wurden die Zuschauer animiert, sich gesanglich und mit erhobenem Mittelfinger zu beteiligen, ein super Song mit super Stimmung.
Ich bin ja großer Fan der Mörder Blues- Ep, auf der in bester Murder Ballads-Manier in Wienerischem Dialekt Lieder von Mord und Totschlag zum Besten gegeben werden. Zu hören gab es diesmal Oasch & Leiwand und A schöne Leich, auf den grandiosen Mörder Blues wurde leider verzichtet. Es ist immer wieder interessant zu hören, wie anders sich die Stimme anhört, wenn Dead „Richy“ Gein in seiner Muttersprache singt. Immerhin hatte er es bis dahin durchgehalten, denn die beengten Verhältnisse auf der Balkensaalbühne sorgten dafür, dass sein Standschlagzeug direkt unter dem Holzbalken des Todes postiert wurde und ich glaube nur die brettharte Frisur bewahrte den Drummer vor einer ernsthaften Kopfverletzung.
Zum Abschluss des regulären Sets gab es mit Monster Mutant Boogie den wohl größten Hit der Band zu hören und es gab vor der Bühne kein Halten mehr. Ein toller Song in einer mitreißenden Liveversion, der klar machte, dass man die Jungs so nicht von der Bühne lassen konnte. So gab es noch drei Zugaben zu hören und mit Alice Coopers Poison verabschiedete sich die Band von einem zwar nicht sonderlich zahlreichen, aber um so begeisterten Publikum. Nun geht es weiter nach Paris und es ist zu hoffen, dass die Bloodsucking Zombies from Outer Space bald mal wieder in der Gegend zu sehen sind!
Weitere Konzertberichte gibt es hier.
Die Band:
Dead „Richy“ Gein: Stand-up drums & vocals
Mr. „Jim“ Evilize: guitar
Dr. „He-Mann“ Schreck: bass
Rev. „Bloodbath“: guitar & keys
www.zombies.at