Das Musikjahr 2014

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Das Musikjahr 2014 hatte zahlreiche Highlights zu bieten und entwickelte sich deutlich abwechslungsreicher als das Jahr 2013. Vor allem an großartigen Konzerten war das Jahr reichlich gesegnet, aber auch sonst hat sich was getan im Staate Treverer. Wie mein Bruder immer sagte: Irgendwann kommt jeder in seine Punkrockphase, wobei diese Phasen bei mir immer wieder und unvermittelt auftreten. Das Jahr 2014 stand somit ganz im Zeichen des meist deutschsprachigen Punkrocks, aber ein paar Konstanten gab es dann doch.

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Alte Herren geben Vollgas

Es ist immer wieder spannend (und manchmal ernüchternd) zu sehen, wie sich die alten Heroen des Rock noch einmal auf den großen Bühnen austoben. In diesem Jahr hatte ich mehrfach die Gelegenheit, und wurde fast nie enttäuscht. Lediglich die Misfits lieferten im Vorprogramm der Broilers eine furchtbare Vorstellung ab.

maiden 10Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich dagegen Iron Maiden auf dem Herchesfeld im luxemburgischen Roeser gesehen und war begeistert. Hochprofessionell, voller Power und mit den Hits der Maiden England Phase im Gepäck legten die Herren die Latte für den Heavy-Metal-Nachwuchs sehr hoch. Wenige Tage zuvor hatte ich mir außerdem zum zweiten Mal die Rolling Stones bei ihrer Stippvisite in Düsseldorf gegönnt und auch hier war ich extrem beeindruckt, auch wenn mir das Konzert im Stadion insgesamt etwas zu groß war.

Support your Local Punk

love_AInitialzündung für ein neu erwachtes Interesse am Punkrock war auf jeden Fall das großartige Angst macht keinen Lärm Open Air im Trierer Exhaus mit Turbostaat, Pascow, Love A und Duesenjäger. Vor allem Pascow haben mich förmlich weggeblasen und dominierten somit nahezu zwangsläufig meine Playlist in der zweiten Jahreshälfte. Auf das ganze Jahr betrachtet mussten sich Alles muss kaputt sein und Diene der Party lediglich den Santa Muerte Live Tapes der Broilers geschlagen geben. Auch Love A aus Trier haben mich auf dem feinen Open-Air absolut überzeugt und Irgendwie dreht immer wieder seine Runden auf meinem Plattenspieler (ja genau, ich habe wieder in Retro-Technologie investiert!).

Es wird ja immer wieder ausführlich über das Kulturangebot in Trier gemeckert, aber es ist festzuhalten, dass vor allem im Exhaus exzellente Konzerte abseits des Mainstreams geboten werden. Besonders in Erinnerung geblieben ist das feine Paket mit den Rogers aus Düsseldorf, den Stumbling Pins aus Kiel und extrem*ist*in aus Trier. Großes Tennis! Aber auch die Mahones haben in ganz kleinem Rahmen einen richtig guten Auftritt im Balkensaal hingelegt, auf Tour mit den Dropkick Murphys müssen sie sich dann wieder an die großen Hallen gewöhnen.

Das Jahr der Broilers

Für die Broilers war 2014 ein besonderes Jahr. Mit dem neuen Album Noir erspielte man sich die Spitze der Charts, erschloss neue Fanschichten und verprellte mit einem eher poppigen Ansatz einige alte Fans.

broilers_web 08Unangetastet blieben allerdings die Livequalitäten der Düsseldorfer, nur dass die Hallen und Open-Airs nun eine Nummer größer ausfielen. Ich hatte die Freude, sie mir gleich dreimal in besonderen Locations und zu besonderen Gelegenheiten anzusehen. Im April spielte man das bis dahin größte Konzert in der Dortmunder Westfalenhalle, übertroffen wurde dieses zumindest von der Zuschauerzahl her vom Geburtstagskonzert in Düsseldorf am Ende des Jahres. Dazwischen lag noch das tolle Open-Air am Elbufer vor der malerischen Kulisse der Dresdener Altstadt, da hat wirklich alles gepasst. Nun werde ich mir die Herren noch einmal in meiner Heimatstadt ansehen, zum ersten Mal bei einem „normalen“ Konzert. Ich bin mir sicher, dass ich nicht enttäuscht werde!

Was gab’s noch?

Richtig gut gefallen hat mir das Ambiente der Rock Classics auf Schloss Befort, wo ich mir Amy Macdonald angeschaut habe. Das war ein richtig gutes Konzert und ich bin schon gespannt, wer 2015 dort auftreten wird. Ein ganz anderes Flair versprüht das Kakadu in Limburg. Ein richtig schöner Punkschuppen mit ganz viel Atmosphäre, wo ich Käpt’n Rummelsnuff erleben durfte. Bereits bekannt war mir natürlich die Rockhal in Esch/Alzette, wo ich in diesem Jahr aber nur einmal zu Gast war, nämlich beim Auftritt der legendären Nine Inch Nails. Geradezu obligatorisch war dagegen der Besuch beim Hexentanz-Festival, wo in diesem Jahr das Wetter zumindest halbwegs mitspielte.

Frisches Futter durchwachsener Qualität

platten2Gegenüber den vielen tollen Konzerten haben sich die voll und ganz überzeugenden Neuerscheinungen rar gemacht. Sehr gefreut hatte ich mich wie erwähnt auf Noir, das neue Album der Broilers, was mich dann doch mit zwiespältigen Gefühlen zurückgelassen hat. Aber Kollegen aus Düsseldorf sprangen in die Bresche, denn das bereits Ende 2013 veröffentlichte Album Flucht nach vorn der Rogers überzeugt mich voll und ganz und dreht endlose Runden auf dem Plattenteller und virtuell in meiner Spotify-Playlist. Positiv überrascht haben mich mit Subway to Sally Urgesteine des Düsterrocks, die mit MitGift eines der stärksten Alben ihrer langen Karriere abgeliefert haben. Weniger begeistert hat mich dagegen Das schwarze Einmaleins, das ebenfalls mit großer Freude erwartete neue Album von Saltatio Mortis, die mich diesmal auch live nicht so richtig gepackt haben. Als Support von Mono Inc. beeindruckten mich Ende des vergangenen Jahres The Beauty of Gemina, und auch das in diesem Jahr erschienene Album Ghost Prayers genügt allerhöchsten Ansprüchen.

Noch kurz ein paar Einschätzungen:

Gut:
Alestorm – Sunset of the Golden Age
Empyrium – The Turn of the Tides
The Smith Street Band – Throw Me in the River
Kraftklub – In Schwarz

Durchwachsen:
Deine Lakaien – Crystal Palace
Epica – The Quantum Enigma
Unzucht – Venus Luzifer
Ewigheim – 24/7

Schwach:
Rancid – Honor Is All We Know
Foo Fighters – Sonic Highways

Großes kündigt sich an

Für das kommende Jahr stehen bereits einige Konzerte fest, auf die ich mich wie Bolle freue. Es ist zu hoffen, dass die Turbulenzen rund um AC/DC beigelegt werden, denn auf das Konzert auf den Kölner Jahnwiesen bin ich sehr gespannt, ist es doch mein erstes Mal. Gleich zu Jahresbeginn gilt es Feine Sahne Fischfilet in Köln abzufeiern, einen Tag nach meinem Geburtstag teste ich dann mal die Akustik-Qualitäten von Mono Inc. bei ihrem Heimspiel in Hamburg. Pflichttermin um den 1. Mai herum ist die 10. Auflage des Hexentanz-Festivals in Losheim. In diesem Jahr sind mit Schandmaul, Mono Inc., Diary of Dreams und Coppelius mindestens vier Highlights für mich am Start.

Aber auch in Sachen Neuerscheinungen bin ich gespannt. Gleich im Januar erscheint mit Bleiben oder Gehen das neue Album von Feine Sahne Fischfilet. Gleichfalls gespannt bin ich auf Unsere Stadt brennt, das neue Album von Radio Havanna. In den Startlöchern steht außerdem das neue Werk von Nightwish mit der bezaubernden Floor Jansen am Mikro. Ob Marilyn Manson noch einmal an alte Stärken anknüpfen kann, wage ich zu bezweifeln. Es dürfte also musikalisch wieder so einiges los sein und ich werde euch hier wie gewohnt auf dem Laufenden halten! Auf ein rockiges Jahr 2015!

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