Zu den herausragendsten Sehenswürdigkeiten Valencias gehört die Ciudad de las Artes y de las Ciencias, eine futuristische Museumsmeile mit beeindruckender Architektur inmitten des trockengelegten Turia-Flussbetts. Finanziell für die klamme Stadt ein Desaster, für die Besucher ist das 1998 eingeweihte Gelände aber ein Muss.
Die Ciudad (Plan) ist von der Altstadt aus bequem mit dem Bus (Linie 35 oder 95) zu erreichen, man kann sich auch an einer der zahlreichen Fahradmietstationen in der Stadt ein Zweirad mieten, oder man beschließt sich zu Fuß durch den Turia-Park auf den Weg zu machen. Schon von weitem sieht man die spektakulären Gebäude, vor allem aber den Pont de l’Assut de l’Or, eine kolossale Brücke mit schrägen Seilen, die erst im Jahr 2008 fertiggestellt wurde. Wie für Großprojekte dieser Art mittlerweile üblich, explodierten die Kosten. Die Stararchitekten Santiago Calatrava und Félix Candela überzogen das Budget um das Vierfache, am Ende schlugen Kosten von mehr als 1,3 Milliarden Euro zu Buche. Die jährlichen Folgekosten sind beträchtlich.
Das erste Gebäude auf dem Weg durch die Ciudad ist ein Opern- und Kulturhaus, der Palau de les Arts Reina Sofía. Bis zu 75 Meter hoch und 230 Meter lang erinnert das Gebäude die einen an einen monströsen Fisch andere vielleicht eher an ein Raumschiff. Rechter Hand folgt mit dem Umbracle (Valencianisch für ‚Schattenhaus‘), eine Art Grünanlage, ein überdachter Park in Spaceoptik, der mit vielfältigen Pflanzen ausgestattet wurde. Überhaupt ist trotz der gigantischen Bauten aus Glas und Beton das ganze Gelände ausgesprochen grün und lädt zu Spaziergängen ein. An vielen Stellen sind Kunstwerke und Installationen zu bewundern, eine Oase in der Großstadt, die alle Sinne anspricht.
An die Oper schließt das gedrungenere Hemisfèric an, das von vorne an ein Insekt erinnert. Von der Seite betrachtet erkennt man (mit etwas gutem Willen) ein Auge. In ihm befindet sich ein Planetarium und ein 3D-IMAX-Kino. Dort kann man sich u.a. Vorführungen über das „Universo Occulto“, „El Ultimo Arrecife“ oder „Egipto: Secretos de las momias“ ansehen. Eigentlich wollten wir uns eine Vorstellung ansehen, aber als wir bis zur nächsten noch 90 Minuten Zeit hatten, gingen wir noch ins gegenüberliegende Wissenschaftsmuseum, um uns die Zeit zu vertreiben.
Doch das Museu de les Ciencies Príncipe Felipe, ein echtes Mitmachmuseum, in dem man den verschiedensten wissenschaftlichen Phänomenen mit eigenen Händen auf den Grund gehen kann, ist ein echter Zeitfresser und auf den drei großzügig angelegten Ebenen vergeht die Zeit wie im Fluge. Das Gebäude an sich ist ein beeindruckender Koloss, der mit seinen Rippen an ein Skelett erinnert.
L’Àgora, das im Jahr 2009 eröffnete jüngste Gebäude des Komplexes ist vor allem im Sonnenschein mit seinem leuchtenden Blau ein echter Blickfang. Die Multifunktionsarena bietet je nach Veranstaltung mehr als 6.000 Zuschauern Platz. Hinter einer Brücke befindet sich als größter Komplex der Anlage das Aquarium L’Oceanogràfic, dem noch ein eigener Beitrag gewidmet sein wird.
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