Es hieß so langsam Abschied nehmen von Teneriffa. Am letzten vollständigen Tag zog es uns in das berühmte Orotavatal mit seinem Zentrum La Orotava, einem der schönsten Städtchen der Insel. Den Tag beschlossen wir erneut in Puerto de la Cruz, wo wir noch ein letztes, vorzügliches Abendessen genossen.
Humboldts Ausblick
Der Mirador Humboldt liegt an einer kleinen Bergstraße (TF 21) zwischen Santa Úrsula und La Orotava. Benannt ist er nach Alexander von Humboldt, der an dieser Stelle im Jahr 1799, wie wir heute, den Ausblick genossen hatte und dem in schwelgerischen Worten in seinen Aufzeichnungen Ausdruck verlieh. Damals war der Blick auf die Natur sicherlich noch eindrucksvoller als heute, da das Tal weit unberührter gewesen sein dürfte und die weite Ebene noch nicht durch die vielbefahrene Schnellstraße zerschnitten war. Dennoch ist der Blick in die Weite eindrucksvoll und ein Denkmal erinnert heute noch an den Besuch des berühmten Gastes.
La Orotava
Mit etwa 40.000 Einwohnern gehört La Orotava zu den größeren Ortschaften der Insel und ist touristisch gut erschlossen, ohne seinen eigenen Charakter verloren zu haben. Anziehungspunkt für die vielen Besucher ist die schöne Altstadt, die geprägt ist von unzähligen alten Adelshäusern mit zum Teil prächtigen Holzbalkonen. Am bekanntesten sind die Casas de los Balcones in der Calle San Francisco, entstanden Mitte des 17. Jahrhunderts. Dort kann man heute ebenso Souvenirs und kanarisches Kunsthandwerk erwerben wie in der gegenüberliegenden Casa del Turista aus dem späten 16. Jahrhundert.
Folgt man der Straße weiter, kann man sich im Innenhof eines schönen Herrenhauses im Restaurant Sabor Canario zunächst etwas stärken und erreicht wenig später das Rathaus aus dem 19. Jahrhundert. Auf der Plaza del Ayuntamiento vor dem Gebäude befand sich bei unserem letzten Besuch eine riesige Weihnachtskrippe, diesmal war man dort mit den Vorbereitungen der Fronleichnamsfeierlichkeiten beschäftigt. Auf den Platz wird jedes Jahr ein riesiges Pflasterbild mit religiösen Motiven aus buntem Sand gestreut, was nun bereits etwa zur Hälfte fertiggestellt war. Oberhalb des Rathauses befindet sich der botanische Garten, der allerdings nur bis 14 Uhr geöffnet hatte, keine Chance also für Langschläfer. Geöffnet hatten dagegen die Jardines Marquesado de la Quinta Roja, eine im späten 19. Jahrhundert angelegte terrassierte Gartenanlage, von der aus man einen herrlichen Blick über die Dächer der Stadt bis zur Küste nach Puerto de la Cruz hat. Einen ebenso schönen Blick hat man von der Plaza de la Constitución direkt neben der Iglesia de San Augustin.
Abschied von der Insel – Culinaria
Es war recht schwül in La Orotava und so war die Besichtigung der am Hang errichteten Stadt mit vielen steilen Straßen durchaus anstrengend. Zeit für eine Erfrischung und wir fuhren nach Puerto de la Cruz, wo wir uns erst einmal in eine Bar verzogen, und dann noch etwas an der Promenade bummelten. Da noch weiter gepackt werden musste (und ich hungrig war), suchten wir uns recht bald ein Restaurant am Meer. Die Wahl fiel auf das Pomodoro, von dessen Terrasse man einen fantastischen Blick auf Meer und Stadt hat, die in der Abendsonne golden leuchtet. Wir bestellten eine Paella Valenciana mit Hühnchen und Kaninchen und bereuten es nicht. Es war wirklich sehr lecker und ein wirklich schöner Abschluss unserer Reise. Der Abend verwöhnte uns noch mit einem wunderschönen Sonnenuntergang und wir waren sehr traurig, am nächsten Tag schon die Heimreise antreten zu müssen.
Etwas Zeit hatten wir allerdings noch, denn unser Flug vom Flughafen Süd ging erst um 17.40 Uhr. Zeit genug also, noch einmal den Strand bei El Medano aufzusuchen. Es war Samstag und die Atmosphäre ganz anders als bei unserem letzten Besuch unter der Woche. Alles etwas weniger entspannt und viele Tagestouristen bevölkerten den Strand und alles wirkte etwas wie ein gewöhnliches Ziel von Badetouristen. Naja, wir machten es uns im Café M, unserer Lieblingsstrandbar, gemütlich, speisten und tranken etwas und sahen dem Treiben auf der Promenade zu. Ein Vorteil von El Medano ist definitiv, dass es keine fliegenden Händler gibt und man daher weitgehend ungestört ist.
Bald hieß es dann aber doch Abschied nehmen und so brachen wir auf in Richtung Flughafen, mit vielen tollen Eindrücken im Gepäck, die wir hier gerne geteilt haben!
– Ende –
Unser Reisetagebuch:
1. Playa San Marcos und Garachico
2. Der zweite Teil mit einer Fahrt durchs Tenogebirge und einem Besuch der Badestrände im Süden
3. An Tag 4 ging es zum berühmten Drachenbaum
4. Fahrt zum Teide
5. Anaga, die grüne Überraschung
6. Loro Parque
7. Die Casa San Marcos
8. Hochgebirge & Strandbar
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