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Sardinien oder Teneriffa, die Wahl, wohin uns der Sommerurlaub 2014 führen sollte, war alles andere als leicht. Beide Inseln haben wir in den vergangenen beiden Jahren in unser Herz geschlossen, doch letztendlich fiel die Entscheidung auf die traumhafte Kanareninsel. Da die tolle Ferienwohnung in El Sauzal diesmal nicht zur Verfügung stand, wurde wieder endlos in den Urlaubsportalen gestöbert, um die perfekte Ferienwohnung zu finden. Diese fanden wir schließlich in der Nähe von Icod de los Vinos. In der Finca San Marcos stehen uns sage und schreibe 200 Quadratmeter mit unter anderem vier Schlafzimmern zur Verfügung. Und das zu einem für das Gebotene unfassbar günstigen Preis. Auf einen Pool müssen wir zwar verzichten, aber den haben wir beim vergangenen Besuch auf der Insel aufgrund der bescheidenen Witterungsverhältnisse ja sowieso so gut wie gar nicht genutzt – bzw. ich persönlich gar nicht.

Die günstigen Flugzeiten bescheren uns fast zehn volle Tage Urlaub, was wir in dieser Zeit ansehen, werde ich in den kommenden Tagen hier vorstellen. Vielleicht finden Teneriffa-Neulinge und alte Hasen die ein oder andere Anregung.

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Tag 1 und 2 – Der frühe Vogel…

Abflug vom Flughafen Frankfurt-Hahn um 6.40 Uhr, das hieß Abfahrt gegen vier und für manche ist das eigentlich kein Grund, vorher noch ins Bett zu gehen. Entsprechend müde war ich während des knapp 4 1/2-stündigen Fluges, und Ryan Air macht es einem ja nicht besonders leicht, einen geruhsamen Schlaf zu finden. Die Wohnungsübergabe verlief reibungslos und sehr freundlich, allein unser etwas größer als erwartet ausgefallenes Auto (der große Skoda Fabia) machte die Eingewöhnungsphase auf den teilweise schmalen Schotterpisten etwas schwierig. Aber bis wir die Serpentinenstraßen im Teno-Gebirge in Angriff nehmen, hat meine Chauffeurin das Geläuf sicher wieder im Griff. Schnell noch zum Supermarkt und den Rest des Tages wurden die Annehmlichkeiten unserer Finca genossen. Ein herrlicher Ausblick auf den Felsen von Garachico versetzte uns sogleich in Urlaubsstimmung!

Playa San Marcos

teneriffa14 8„Vamos a la Playa!“ hieß es dann gleich am Donnerstag, wobei wir ja beide keine großen Sonnenanbeter sind. Badetouristen zieht es eher in den Süden, aber auch der Norden hat ein paar schöne Strände und Buchten zu bieten. Der Strand von San Marcos liegt malerisch in einer von der Steilküste geschützten Bucht und ist vor allem bei Einheimischen beliebt. Direkt am Strand gibt es einige Fischrestaurants, aber mir steht der Sinn ja eher nach Kaninchen. Einige mehrstöckige Hotels störten etwas das heimelige Ambiente, wobei die Blütezeit des Ortes irgendwie schon etwas zurückzuliegen scheint. So richtig taufrisch wirkten die Anlagen nicht.

Das Wetter

Viel Betrieb war nicht und nur wenige Besucher suhlten sich im schwarzen vulkanischen Sand. Das mag vielleicht auch etwas am Wetter gelegen haben, denn viele Wolken verdunkelten den Himmel. Es war allerdings angenehm warm und erst am Abend regnete es ein paar Tropfen. Gelandet waren wir am Vortag bei strahlendem Sonnenschein im Süden, doch kaum erreichten wir La Laguna im Norden, gerieten wir in den ersten Regenschauer und bei uns kam doch etwas Angst auf, dass der Urlaub ähnlich feucht werden könnte wie beim letzten Mal. Aber kaum ließen wir die Ausläufer des Anaga-Gebirges hinter uns, zeigten sich wieder einige blaue Flecken am Himmel. Will man wirklich Strandurlaub machen, sollte man auf jeden Fall die Tourismuszentren im Süden für seinen Urlaub auswählen. Dort ist man weitestgehend sicher vor Regen. Mir persönlich ist es dort (mangels Regens) allerdings zu karg. Der Norden mit seiner üppigen Vegetation spricht meine bessere Hälfte und mich persönlich einfach viel mehr an. Da nimmt man ein paar Wolken und etwas Regen ab und zu gerne in Kauf.

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Garachico

Von San Marcos aus erledigten wir noch ein paar Einkäufe in Icod und fuhren weiter nach Garachico. Den wundervollen Blick auf den Ort vom Gipfel der nahen Berge hatten wir beim letzten Mal bereits genossen, dieses Mal erkundeten wir den Ort direkt. Ende des 15. Jahrhunderts gegründet, wurde die blühende Handelsmetropole im Jahr 1706 durch einen Vulkanausbruch fast vollständig zerstört. Die Stadt wurde auf den Lavasteinen neu errichtet, und ein besonderes Highlight ist heute das in den schwarzen Steinen integrierte Naturschwimmbad. In der historischen Altstadt fallen besonders die wundervollen traditionellen Balkone an den älteren Gebäuden ins Auge. Im Zentrum lädt die Plaza vor der Iglesia de Santa Ana zum Verweilen ein. Ein kleiner, verwunschener Park wurde außerdem rund um die Puerto de Tierra angelegt, eines der alten Hafentore, durch das vor dem Vulkanausbruch die Waren in und aus der Stadt gebracht wurden.

 

Culinaria

Am Ankunftstag waren wir noch sehr erschöpft von der Reise und hatten weder Lust ausgiebig zu kochen, noch unsere Wohnung zu verlassen und nach einem Restaurant zu suchen. Da kam uns eine Fertigpizza gerade recht. Dazu ein kühles, lokales Bier und am Abend noch ein Glas Wein. Im Urlaub versuche ich eigentlich immer, die typischen Speisen und Getränke der Region zu probieren. Ins Glas kamen dementsprechend zwei junge Rotweine. Der Vina Norte aus aus Tacoronte besteht zu 95% aus Listán Negro, der typischen Rebsorte der Kanaren, sowie 5% Negramoll, einer gemeinhin eher weniger hochwertig angesehenen Rebsorte. Außerdem gab es einen Valle Oro aus La Orotava. Beide waren mit 13% Alkohol angenehm leicht, samtig und fruchtig. Wunderbare Urlaubsweine, die importiert in den deutschen Alltag womöglich zu herben Enttäuschungen mutieren könnten.
Nachdem wir beim letzten Mal an der Suche nach einem bestimmten Supermarkt beinahe verzweifelt waren, wurde diesmal alles generalstabsmäßig geplant. Um die Ecke gibt es einen Superdino, klein, aber durchaus gut sortiert. Natürlich musste gleich die von mir heißbeliebte Mojo Rojo erworben werden, die typische rote Soße, die auf Teneriffa zu vielen Gerichten gereicht wird. Groß war der Schreck, als ich den Kartoffelchip als Trägersubstanz ins Glas tunkte und mir ein umwerfender Ziegenkäsegeschmack den Atem raubte. Pikant zwar, aber auch sehr streng, vor allem, wenn man Ziegenkäse nicht besonders mag. Ein klassischer Fehlkauf also, der am nächsten Tag korrigiert wurde. Da kochte ich dann selbst und es gab Hähnchen mit Paprika-Zwiebelgemüse und Papas Arrugadas, den legendären und unglaublich leckeren Runzelkartoffeln. Die Kartoffeln auf Teneriffa sind sehr geschmackvoll und aromatisch. Wenn es die doch nur auch in Deutschland gäbe… Der Abend klang dann gemütlich bei Wein und „Sherlock“ aus, wo es uns morgen hinführt, wissen wir noch gar nicht. Ich werde berichten!

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Reisetagebuch:

2. Der zweite Teil mit einer Fahrt durchs Tenogebirge und einem Besuch der Badestrände im Süden
3. An Tag 4 ging es zum berühmten Drachenbaum
4. Fahrt zum Teide
5. Anaga, die grüne Überraschung
6. Loro Parque
7. Die Casa San Marcos
8. Hochgebirge & Strandbar
9. Das Tal von Orotava

Zur vollständigen Bildergalerie

Hier geht es zu unserem Sardinienbericht!

Die ersten Bilder (geknipst haben wir beide):

 

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