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Das Wetter im frühen Mai war wie so häufig in den letzten Jahren ausbaufähig und bereits zum Auftakt des Hexentanz-Festivals am Strandbad in Losheim öffneten sich die Himmelsschleusen und verwandelten das wunderschöne Gelände in eine Schlammgrube. Aber Festivalbesucher sind hart im Nehmen und sie wurden musikalisch aufs Feinste entschädigt. 

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Die Walpurgisschlacht

walpurgisschlacht 4In den letzten Jahren bin ich meistens erst zum eigentlichen Hexentanz angereist, doch diesmal gönnte ich mir alle drei Tage und schlug so auch die Walpurgisschlacht, die mit einem eher metallischen Programm das Festival im Saarland traditionell eröffnet. Dieses fand in diesem Jahr zum neunten Mal statt, erst im letzten Jahr zog man vom Bostalsee nach Losheim um und hatte ordentlich Pech mit Wetter und Organisation. Es hagelte (oft auch unangemessene) Kritik und die Veranstalter versprachen, in diesem Jahr einiges besser zu machen. Und tatsächlich hat sich einiges geändert. So wurde zum Beispiel der Mittelaltermarkt ausgelagert und steht nun allen Seebesuchern kostenfrei offen und der Einlass wurde auf ein ebenerdiges Niveau verlegt, um die Rutschpartien an den Abhängen des letzten zu entschärfen. Eine weise Entscheidung, denn das Wetter war auch in diesem Jahr ausbaufähig.

walpurgisschlacht 3Pünktlich zur Festivaleröffnung am Maifeiertag begann es zu regnen, wodurch die ersten Bands des Tages vor einem überschaubaren Publikum auftreten mussten. Den undankbaren Part des Openers übernahmen Wassermanns Fiebertraum, die mit einem interessanten Gemisch aus Alternative mit sehr progressiven Elementen überzeugten. Leider wurden ihnen nur knappe 20 Minuten Spielzeit zugestanden, kaum waren sie da, waren sie auch schon wieder weg. Sehr schade. Die deutsch-österreichische Band ist derzeit auf Tour mit Heretoir und Dornenreich, die auch in Losheim nach ihnen die Bühne enterten. Heretoir boten dabei recht klassischen und aggressiven Black Metal und entlockten den wenigen Zuschauern vor der Bühne die ersten in die Luft gereckten Teufelshörnchen. Ein solider Auftritt, wobei mir Heretoir nicht wirklich im Ohr geblieben sind.

walpurgisschlacht 8Der eigentliche Grund, warum ich mir in diesem Jahr die ganzen drei Tage gegeben habe, waren Dornenreich, seit jeher eine meiner Lieblingsbands. Musikalisch wie immer großartig, schafften es Eviga und seine beiden Mitstreiter tatsächlich, die komplexen Kompositionen auch auf die Festivalbühne zu transportieren. Gänsehautatmosphäre nicht nur aufgrund der garstigen Witterung. Für die Mehrzahl des Publikums sollten die Highlights aber erst noch kommen und so füllte sich der Bereich vor der Bühne sichtbar, als sich Eisregen ankündigten. Live eine Bank sorgten die Thüringer mit vielen Klassikern (Das liebe Beil, Tausend tote Nutten, Elektrohexe) für beste Stimmung und so langsam hörte sogar der Regen auf.

walpurgisschlacht 12Die Feierstimmung sollte auch ohne Unterbrechung weitergehen, denn nach Eisregen kündigte sich mit J.B.O. eine echte Partygranate an. Von Beginn an war ordentlich Bewegung in der Masse, aber mir persönlich waren die Franken schon immer eine Spur zu albern. Daher beschloss ich kurzerhand, mich recht bald nach Hause zu verabschieden und auch den Headliner Powerwolf auszulassen. Die Saarländer schwimmen derzeit auf einer Erfolgswelle, aber so richtig hat mich ihr Power-Metal noch nicht überzeugt. Aber die kommenden Tage halten ja noch viele Highlights bereit, man ist ja mittlerweile in einem Alter, wo man seine Kräfte einteilen muss. Und trockene Klamotten und ein warmes Bett sind ja auch mal nicht schlecht!

Hier geht es zu Tag 2 und Tag 3!

 

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