Reisebericht Sardinien 2013 – Tag 8

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Das war ja mal was ganz Neues! Die Wettervorhersage hatte bereits frühzeitig Regen und Gewitter angekündigt und schon am Samstagabend war an der hohen Luftfeuchtigkeit zu spüren, dass da etwas im Anflug war. Es ist trotzdem erstaunlich, wie stark sich eine Landschaft unter Wolken und Wind verändert, aber auf eine ganz andere Art an Reiz gewinnt!

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Regen, Hagel, Sturm – und Getier!

Wir hatten uns nach der anstrengenden Besichtigungstour vom Vortag eh vorgenommen, den Sonntag etwas ruhiger angehen zu lassen. Daher kam uns der Wetterumschwung gar nicht so ungelegen. Erst wurde ordentlich ausgeschlafen, um dann nach der obligatorischen Sendung mit der Maus noch kurz zum Supermarkt nach Bosa zu fahren.

Erfreulicherweise hat dieser nämlich auch Sonntags bis 14 Uhr geöffnet, was allerdings auch den Einheimischen nicht entgangen war. Bereits der Parkplatz war gut gefüllt und die Regale mit Brot und Brötchen waren komplett geplündert. Zum Glück konnten wir noch ein frisch gebackenes Baguette ergattern. An den Kassen dauerte es diesmal ewig, da viele offenbar Sonntags ihren Wocheneinkauf erledigen. Aber kein Stress, wir haben ja Zeit.

Auf der Terrasse mussten wir dann erst einmal einen toten Gecko entsorgen, der aber eines natürlichen Todes gestorben zu sein schien. Es war zumindest noch alles dran. Wie bereits gestern beschrieben, mag ich Eidechsen und Geckos wirklich gerne, und zwar ganz im Gegensatz zu den hier heimischen Stechmücken, die vor allem meinen Waden übel zugesetzt haben. Die Mistviecher stören auch erheblich die Nachtruhe, weil man ständig das Gefühl hat, dass diese fiesen Miniaturvampire an einem herumkrabbeln, um an das begehrte Blut zu kommen. Als ich heute früh einen von den winzig kleinen Stachelträgern erlegt habe, war ich doch überrascht, wieviel Blut in dem kleinen Körper gebunkert war. Der Fleck war zumindest ziemlich groß.

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Al Gambero Rosso

Am Nachmittag hörte der Regen dann erst einmal wieder auf, doch das Meer hatte seine Gestalt völlig gewandelt. Wo zuvor ein friedlicher Wasserteppich lag, rauschten jetzt beachtliche Wellen heran. Ich finde diese Urgewalt des Wassers seit jeher faszinierend und könnte stundenlang am Strand stehen und dem Wellenspiel zusehen. Ganz so viel Zeit blieb aber nicht, denn der knurrende Magen meldete sich zu Wort.

Kurz vor Bosa liegt direkt an der Hauptverbindungsstraße nach Bosa Marina ‚Il Gambero Rosso‘, ein zumindest im Internet recht häufig gelobtes kleines Restaurant. Draußen sitzt man nicht ganz ideal direkt an der Straße, aber da das Wetter heute eh nicht hundertprozentig passte, bevorzugten wir einen Tisch im Innern des Lokals. Wir waren wie immer etwas früh dran, aber nach und nach füllte sich der Raum und es kamen auch einige Einheimische zum Abendessen. Eigentlich immer ein gutes Zeichen. Da wir es gestern ja etwas übertrieben hatten, wählten wir heute ’nur‘ Pizza. Einmal ‚Francesca‘ mit Schinken, Zwiebeln, Pilzen und Ei für mich und einmal ‚Dama Bianca‘ mit Rucola und Tomate für Alex. Vor allem der Boden war richtig gut und deutlich besser als bei Al Gabbiano. Zum Nachtisch gönnten wir uns noch jeweils eine Crema Catalana, die auch gut mundete. Preislich war das alles absolut in Ordnung. Für 30 Euro bekamen wir zwei Pizzen, zweimal Crema Catalana, einen halben Liter Hauswein und einen halben Liter Wasser. Überhaupt fällt auf, dass gerade das Wasser zum Essen hier viel günstiger ist als in Deutschland. Man zahlt meist etwa 1,50 Euro für einen halben Liter oder 2,50 Euro für einen ganzen Liter, wo man bei uns manchmal zwischen drei und vier Euro für eine 0,7l-Flasche auf den Tisch legen muss. Zufrieden kehrten wir an der wild brausenden See vorbei zurück nach Hause, wo wir den Abend mit einem Glas Wein und den ersten Folgen der zweiten ‚Homeland‘-Staffel beschlossen. Morgen steht uns dann leider schon unser letzter Tag auf der Insel bevor.

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