Reisebericht Sardinien 2013 – Tag 6

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Der sechste (ohje, jetzt kommen nur noch drei…) Tag der Sardinienreise stand ganz im Zeichen eines Besuchs von Alghero. Eine sehenswerte Altstadt und dicke Festungsmauern, auf denen man wunderbar am Meer flanieren kann, zogen uns gleich in ihren Bann. Im Gegensatz zu Bosa und Umgebung ist Alghero aber wesentlich touristischer, mit allen Vor- und Nachteilen.

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Durch die Gassen Algheros

Erneut führte uns die immer wieder beeindruckende Küstenstraße von Bosa in den Norden und Alex hat sich mittlerweile einen etwas rasanteren, geradezu italienischen Fahrstil angewöhnt. In Alghero angekommen parkten wir auf einem großen, kostenlosen Parkplatz in der Via Giuseppe Garibaldi, von wo aus wir gleich zur lokalen Markthalle, dem Mercato Civico  in der Via Cagliari, aufbrachen.

Sardinien_Tag6 004Angeboten wurde fast ausschließlich fangfrischer Fisch von teils beeindruckender Größe. In einer zweiten Halle gab es dann eine große Vielfalt an Gemüse und Obst zu erwerben. Ich mag die Atmosphäre in diesen mediterranen Märkten sehr gern, wenn ich da an den Wochenmarkt auf dem Trierer Viehmarkt denke…

In der Tourist Information versorgten wir uns mit etwas detaillierterem Kartenmaterial und stürzten uns in die engen Altstadtgassen. Souvenir- und Schmuckläden reihten sich dicht an dicht, letztere boten hauptsächlich den für Alghero typischen Schmuck aus Korallen an, wobei unserer Reiseführer streng darauf hinwies, dass dieser aufgrund des Washingtoner Artenschutzabkommens nicht nach Deutschland importiert werden darf. Aber schön fand ich ihn ehrlich gesagt auch nicht, daher habe ich mich auch nicht intensiver mit der Rechtslage befasst.

Sprachhistorisch bietet Alghero eine Besonderheit, da dort seit dem Mittelalter ein katalanischer Dialekt gesprochen wird, dessen Spuren sich bis heute bewahrt haben. Straßenschilder und andere Beschilderungen im historischen Zentrum der Stadt sind zweisprachig, doch im Alltag spielt das Algheresische nur noch eine untergeordnete Rolle.

An der komplett eingerüsteten Cattedrale di Santa Maria vorbei betraten wir zum ersten Mal die herrliche Festungspromenade, von wo aus man einen weiten Blick aufs Meer in Richtung Spanien genießen kann. Restaurants buhlten trotz der noch recht frühen Stunde um Kundschaft, doch wir wollten erst noch etwas mehr sehen und umrundeten die Altstadt in Richtung Piazza Sulis, einem lebhaften, kleinen Platz mit dem Charme einer Verkehrsinsel. Von dort aus gingen wir durch die Altstadt zurück in Richtung Yachthafen, wo eine beachtliche Anzahl mehr oder weniger großer Schiffe  vor Anker lag. Von dort aus starten auch die Ausflugsschiffe zur Grotta di Nettuno, doch mittlerweile war die Mittagszeit angebrochen und auf die nächste Fahrt wollten wir dann doch nicht warten. So blieb die riesige Tropfsteinhöhle von uns unbesucht, vielleicht beim nächsten Mal.

Ein deprimierender Besuch im Aquarium

Zum Abschluss statteten wir noch dem Aquarium in Alghero einen Besuch ab, das laut Baedeker das einzige der Insel ist. In einem Keller untergebracht machte es leider einen traurigen Eindruck, ich hätte wohl besser im Vorfeld die Warnungen im Sardinienforum lesen sollen. Der Putz bröckelte von den Wänden und die mit Fischen aus Mittelmeer und tropischen Gefilden gefüllten Aquarien machten keinen gepflegten Eindruck. Eine riesige grüne Muräne steckte in einem viel zu kleinen Becken geradezu fest und auch die anderen Fische wirkten nicht wirklich artgerecht gehalten. Außerdem waren alle Beschreibungen ausschließlich in italienischer Sprache verfügbar. Es steht zu befürchten, dass auch der happige Eintrittspreis von acht Euro (5 Euro ermäßigt) nicht in die Verbesserung der Verhältnisse gesteckt wird…

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Überhaupt die Preise. Es gibt sicherlich Geheimtipps, wo man auch in Alghero gut und günstig essen und trinken kann, doch insgesamt erschienen mir die Preise deutlich höher als in unserer Ecke zu sein. Trotzdem haben wir ein sehr leckeres Eis und später ein kleines Mittagessen auf der Piazza Civica genossen, man ist ja schließlich im Urlaub!

Wieder heimgekehrt stand uns der Sinn nur noch nach Terrasse. Es war sehr heiß und der Besuch der schönen Stadt Alghero war doch ziemlich ermüdend. Also wurde noch Pasta eingekauft und mit einer leckeren Flasche Wein haben wir den Tag in den mittlerweile sehr heimischen vier Wänden beschlossen.

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