Reisebericht Sardinien 2013 – Tag 1 und 2

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Eigentlich war ja gar kein Urlaub mehr geplant. Zu viele nötige Ausgaben größeren Ausmaßes hatten das Budget stark eingedampft, aber so ganz ohne Kühlschrank will man ja z. B. dann auch nicht leben. Aber das Fernweh wurde über den Sommer dann doch immer größer und es musste ein Plan her. Flugpläne und Flugpreise konzentrierten die Suche recht bald auf zwei Ziele: Mallorca oder Sardinien. Letztendlich wurde es Sardinien, da die Flugpreise sich zwar die Waage hielten, eine Ferienwohnung im italienischen Süden aber wesentlich günstiger ist, vor allem in der Nebensaison. Also wurde rasch ein geeignetes Domizil im Nordwesten der Insel gesucht und die Reise nahm wie so oft am Flughafen Hahn ihren Anfang. Ziel: Alghero, Sardinien, von wo aus es dann mit einem Mietwagen nach Porto Alabe gehen sollte, einem ruhigen Küstenort mit quasi nicht vorhandener touristischer Infrastruktur. Also genau das, was sich der erholungssuchende Tedesco wünscht!

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Tag 1: Der Flug

Fliegen ist ja immer so eine Sache. Der eine mag es (wie ich), der andere hasst es (wie Alex). Zugegebenermaßen fand ich die knapp fünf  Stunden nach Teneriffa im vergangenen Jahr aufgrund der beengten Verhältnisse bei Ryanair auch anstrengend, aber einen Trip von anderthalb Stunden sitze ich auf einer Ar***backe ab. Alles easy.
Der Flieger war pickepacke voll und bei vielen anwesenden Nasen war ich wie so oft froh, keinen Hotelurlaub gebucht zu haben, wo mir diese Gestalten den ganzen Tag lang über den Weg rennen…  In Alghero angekommen wurde rasch der Koffer eingesammelt und ein hübscher Lancia Ypsilon in Empfang genommen und schon konnte es über die beeindruckende Steilküstenstraße in Richtung Bosa gehen, einer idyllischen kleinen Stadt etwa fünf Kilometer nördlich unseres Domizils. Der Vermieter war telefonisch natürlich nicht zu erreichen, aber die Adresse hatten wir ja und irgendwer würde uns schon ins Haus lassen. So war es dann auch. Einfach mal bei der Familie um die Ecke geklopft und Claudia, die Schwester des Vermieters hat uns alles gezeigt. Die Verständigung war mangels größerer italienischer Sprachkenntnisse etwas schwierig, aber irgendwie kommt man ja immer klar. Es dauerte zwar einen Tag, bis ich mit Hilfe Claudias das Internetpasswort transkribiert hatte, aber auch das hat am Ende geklappt. Einem entspannten Urlaub mit gesichertem Kontakt zum WWW war also sichergestellt. Die wenig erbaulichen Ergebnisse der Bundestagswahl haben wir im TV verfolgen können, deutsches Fernsehen gibt es nämlich auch. Werde ich aber wohl weniger nutzen, denn der Ausblick von der Terrasse aufs Meer ist tausendmal schöner.
Sardinien_Tag1 006Und auch den kulinarischen Köstlichkeiten der Insel haben wir uns bereits angenähert. Auf ein typisches Mehrgängemenü hatten wir nach der Reise erst einmal keine Lust, also gab es einen Klassiker: Pizza! In Bosa Marina hatten die Strandbars und -cafes bereits geschlossen, aber ein großes Pizzastück am Wegesrand wies uns den Weg zu Al Gabbiano, wo es neben dem eigentlichen Restaurant- und Hotelbereich eine Außenbewirtschaftung gibt, wo man ausschließlich Pizza essen konnte. Neben einem Vino della Casa wurden eine Pizza Primavera und eine Salsiccia geordert und nebenbei mit einem Auge das Spiel SSC Neapel gegen den AC Mailand verfolgt. Wir waren am Ende zwar etwas unsicher, wie denn in Italien der Bezahlvorgang vonstatten geht, aber das Geld sind wir dann doch los geworden und es war nicht einmal viel.

Tag 2: Erste Erkundungen und Einkäufe

Es hat ja wirklich etwas, wenn man morgens schlaftrunken nach draußen geht und vom Geräusch der Wellen und dem Blick auf dieselben begrüßt wird. Das hört sich sicher kitschig an, aber mich beruhigt das enorm. Aber vor dem Frühstück musste sich erst einmal der Nahrungssuche gewidmet werden, das harte Los der Selbstversorger. Aber ich habe ja eine stets vorausplanende Begleitung dabei und Alex hatte natürlich bereits einen größeren Supermarkt im Nachbarort aufgetan. Dort wurde erst einmal üppig geshoppt und Erzeugnisse der regionalen Konditorenkunst wanderten als erstes in den Einkaufswagen. In der Weinabteilung musste natürlich ein Wein aus der Region ausgewählt werden und nach einiger Suche entschied ich mich für einen Carignano del Sulcis der Cantine Sardus Pater. Sehr fruchtig, weich und ein schöner Terrassenwein. Zwei Sorten italienisches Bier wanderten (neben einem alkoholfreien Mojito…) auch noch in den Kühlschrank. Verpennt habe ich allerdings, ein Produkt von der Insel zu kaufen, beim nächsten Einkauf (der vermutlich nicht sehr lange auf sich warten lassen wird), müssen dann unbedingt einige Flaschen Ichnusa gekauft und probiert werden.

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Aber es geht ja nicht nur ums Essen und Trinken, wir sind ja schließlich am Meer! Also haben wir uns dem Lebensrhythmus der Einheimischen angepasst und erst einmal Siesta gemacht, um bei gemäßigteren Temperaturen dann den Strand zu erkunden. Felsen und Sand wechselten sich immer wieder ab, interessant waren auch die eindrucksvollen Gesteinsformationen, die den Strand von der steilen Küste abgrenzten, an die sich die Häuser wie Vogelnester zu schmiegen scheinen. Vorsichtig haben wir dann auch Kontakt zum Wasser aufgenommen, aber erst einmal nur mit Füßen und Waden. Es war wohltemperiert und lädt durchaus zu weiteren, mutigeren Erkundigungen ein. Auch Meeresbewohner wurden gesichtet und knabberten zumindest an den Füßen von Alex herum. Meine wurden verschmäht, warum auch immer!

Zurück in unserem Häuschen haben wir noch einen alkoholfreien Aperitif in unserem Kühlschrank gefunden, der war aber wirklich grauenhaft! Und effektiv untrinkbar!! Gekocht haben wir heute dann selbst, es gab Kotelett mit Bohnen und Kartoffeln, alles etwas günstiger als bei uns. Zumindest für Trierer Verhältnisse…

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