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Zum mittlerweile 5. Mal fand im Saarland das Hexentanz-Festival statt. Nach den guten Erfahrungen des vergangenen Jahres stand es außer Frage, dass wir auch diesmal wieder an den schönen Bostalsee reisen würden, das schöne Lineup tat sein Übriges bei der Entscheidungsfindung. Auf dem Programm standen die mir bis dahin unbekannten Ragnaröek und Nachtgeschrei sowie mit Coppelius, Saltatio Mortis und Tanzwut altbekannte Bands. Dazu noch Fiddler’s Green, die ich noch nie live gesehen hatte und die mich voll und ganz überzeugten. Leider hatte ich am Sonntag die schwere Entscheidung zu treffen, ob ich mir auch den zweiten Festivaltag anschaue oder das letzte Heimspiel der TuS gegen den großen Rivalen aus dem ländlichen Gebiet der Pfalz. Letztendlich konnte ich nicht anders als den Weg nach Koblenz auf mich zu nehmen, es hatte etwas von der Fahrt zu einer Beerdigung. So verpasste ich den zweiten Tag u.a. mit Staubkind, der Letzten Instanz, Diary of Dreams und Unheilig. Naja, dumm gelaufen…


Hier nun ein paar Bilder und kurze Kommentare zu den einzelnen Auftritten.

Publikum

Ragnaröek

Ragnaröek hatten die undankbare Aufgabe den Opener zu geben, erschwert noch einmal dadurch, dass sie fünf Minuten nach Öffnung der Tore und fast eine halbe Stunde vor dem angekündigten Auftrittsbeginn auf die Bühne mussten. Kann mir ja kaum vorstellen wie es sich anfühlt, auf einem riesigen und nahezu menschenleeren Festivalgelände auf die Bühne zu gehen. Auch wir haben demnach die erste Hälfte des Konzerts nur akustisch wahrgenommen, da wir uns zuvor noch kurz auf dem Mittelaltermarkt umschauten.
Ragnaröek lösten ihre Aufgabe aber vorbildlich und spielten einen soliden Gig, der von den doch recht schnell die Bühne belagernden Zuschauern mit ersten Tanz- und Singeinlagen belohnt wurde.

Nachtgeschrei

Viel ist vom Auftritt der Band bei mir nicht hängengeblieben, gespielt wurde gepflegter Düsterrock mit etwas Dudelsack und Tröte. Nichts besonderes und kaum Lieder, die einen größeren Wiedererkennungswert hatten. Auch der Sänger hatte größere Schwierigkeiten, was zum Teil und gerade zu Beginn auch am mäßigen Sound lag, aber ein paar Übungsstunden könnte der Gute doch noch vertragen. Sagen wir mal so: Es hat mich nicht sofort nach dem Konzert zum Merchstand getrieben um die CD käuflich zu erwerben…

Coppelius

Die Vorfreude bei vielen Festivalbesuchern stieg merklich, als der Bühnenaufbau von Coppelius bereits früh am Nachmittag den Auftritt der Berliner Kammer-Core Band ankündigte. Und trotz nicht gerade perfektem Sound schafften sie es umgehend, die doch stark angewachsene Menge vor der Bühne zu begeistern. Der Auftritt selbst bot einem Festivalprogramm angemessen nicht viel Neues oder Überraschendes, sondern ein abwechslungsreiches Best of, so dass das etwas abrupte Ende des Konzert viel zu schnell kam. Irgendwann muss ich mir die Herren doch mal als Headliner in einem Club ansehen…

Fiddler’s Green

Fiddler’s Green kannte ich wie erwähnt nur von CD und da klingen sie mir meistens etwas zu brav. Ihre Stärken haben die Jungs aus Erlangen ganz eindeutig auf der Bühne, kein Wunder nach 20 Jahren Bandgeschichte und der entsprechenden Liveerfahrung. Die Stimmung war auf und vor der Bühne war ausgezeichnet und die Band animierte die feiernde Meute immer wieder durch lustige Spielchen wie die Wall of Folk (natürlich nicht zu verwechseln mit der auf den meisten Festivals verbotenen Wall of Death) oder einem lustigen Kreistanz rund um das Zelt mit den Mischpulten. Ein sensationeller und energiegeladener Auftritt, da muss ich doch gleich mal die Tourtermine prüfen!!!



Saltatio Mortis

Den Höhepunkt des Konzerttages stellte meiner Meinung nach der Auftritt der Spielleute von Saltatio Mortis dar. Diesmal nicht, wie auf ihrer aktuellen CD ‚Manufactum II‘, mit mittelalterlicher Marktmusik, sondern mit ihrer Rockshow angetreten, zog die Band die Massen von Beginn an auf ihre Seite und das Publikum dankte es mit einer 1A Party. Man merkte den Musikern den großen Spaß am Konzert an und das Programm bestand aus einer gesunden Mischung aus alten Klassikern und zahlreichen Liedern ihrer aktuellen Studioplatte ‚Wer Wind Saet‘. Sänger Alea tobte wie gewohnt wie ein Berserker über die Bühne und ließ sich von den Zuschauern auch mal einen Song lang auf Händen über das Festivalgelände tragen. Ich glaube ich habe die Band 2003 zum ersten Mal gesehen und es ist beeindruckend zu sehen, wie sehr sie sich auch nach den zahlreichen Umstrukturierungen innerhalb der Band verbessert haben.

Tanzwut

Auch Tanzwut hatten in den vergangenen Monaten einige Abgänge innerhalb der Band zu verkraften, Gitarrist und Bassist kannte ich noch nicht, den zweiten Dudelsackspieler nur aus seiner Zeit bei Cultus Ferox. Dessen knappes Beinkleid sorgte dann doch für interessierte Blicke der weiblichen Festivalbesucher. Zu Beginn war der Sound wirklich unterirdisch und auch die Band brauchte eine Weile, bis sie sich freigespielt hatte. Danach entwickelte sich das Konzert jedoch zu einer gutgelaunten Best Of Show, incl. Pornobrillen und imposanten Sextoys. Frank Schulz, Veranstalter des Festivals, unterbrach den Auftritt jedoch recht rüde und sorgte für große Verwirrung bei der Band und größeren Unmutsäußerungen bei den Zuschauern. Ein klein wenig Flexibilität wäre manchmal ja doch wünschenswert.

Ach ja, Oomph haben auch noch gespielt.

Weitere Fotos gibt es hier:
www.npxphoto.com
Hexentanz

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One Comment

  1. su ass et / Mai 17, 2010 at 14:27 /Antworten

    Das muss aber NullNullEmPeHa heißen 😀

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