Die Anreise war dank Osterspecial der DB sowohl günstig als auch angenehm, auch wenn ich für 22 Euro pro Strecke schon ein kaltes Bier im Bistrowagen des ICE erwarten kann!! In Köln fand ich dann auch noch drei Mitstreiter (nochmal danke für das Köba, Benni!) und so war die Fahrt außerordentlich kurzweilig.
Zum Spiel selbst will ich gar nicht viel sagen. Nach 40 annehmbaren Minuten und einem parierten Zweifachstrafstoß der Paulianer kam es kurz vor der Pause zu einem Doppelschlag, der der TuS das Genick brach. Was danach folgte war nur noch peinlich, mit dem 6:1 war die TuS noch gut bedient. Das erste Saisontor von Pourie war dann auch kein Grund zur Freude mehr.
Bemerkenswert war die fahrlässige Kartenpolitik vom FC. St. Pauli, die, nach dem erwartungsgemäß schwachen Vorverkauf in Koblenz, die Sitzplätze des Gästeblocks auch für Paulifans öffneten. Karten für den Stehplatzbereich gab es in Hamburg nur noch für Koblenzer, die dazu erstmal den Fanbeauftragten kontaktieren mussten, der einen wirklichen Scheißjob hatte. Skandalös wird die Geschichte dann, wenn Koblenzer dem Bitten verzweifelter Sportsfreunde aus Hamburg nachkommen, und für diese Karten kaufen, eine Eskalation schien vorprogrammiert. Somit gelangten doch einige offensichtlich als Paulianer zu identifizierende Fußballfreunde in den Gästeblock, die dann nachträglich und zum Teil extrem uneinsichtig von den Fanbeauftragten und dem Ordnungsdienst hinausgebeten werden mussten. Es ist wirklich ein Witz, dass die aufopferungsvolle Arbeit der Fanbeauftragten sowohl von Seiten des Heimvereins, aber auch und vor allem von schwachsinnigen Koblenzer Fans so massiv hintertrieben und behindert wird. Wie das ganze mal so richtig schief gehen kann, wird man evtl. schon kommende Woche bei der Invasion des Bauernpöbels aufs Oberwerth beobachten können.
Zur Gastfreundschaft allgemein ist fast nur positives zu berichten. Ich bin einmal um das gesamte Stadion gewandert, da ich den Baustelleneingang zum Gästeblock verpasst hatte. Überall begegnete man mir freundlich und Verpflegungsstätten für den langen Weg gab es auch mehr als genug. Der Einlass war auch unkompliziert und die Damen am Bierstand sehr sehr nett. Hinter uns konnte man dann aber sehr genau sehen, dass auch das typische Paulipublikum sich gewandelt hat. Viele yuppiemäßige Eventfans mit Designersonnenbrillen verkörpern nicht das romantisierende Piratenimage, was der Verein vor allem zur Belebung des florierenden Merchandising und Marketingkonzepts mühsam am Leben erhält. So kam es dann auch zu einigen gegenseitigen Pöbeleien, insgesamt ging man aber angemessen fair miteinander um.
Was für ein deprimierender Abend. Mein Verein steigt nicht nur ab, sondern es scheint den meisten Spielern schlichtweg scheißegal zu sein, anders lässt es sich nicht erklären, dass man sich so abschlachen lässt. Viele dieser Gesichter werden wir in der kommenden Saison nicht mehr wiedersehen, aber schade ist es wirklich nur um ganz wenige.
Hier einige Bilder, am Ende war ich leider nicht mehr in der Lage zu knipsen…