
Das Spiel selbst begann schleppend, aber bereits nach gut zehn Minuten versenkten die Oststeinbeker den Ball mit der ersten Torchance in den Maschen. Danach stellten sie jedoch das Fußballspielen vollständig ein und Altona hatte eine hochkarätige Torchance nach der anderen. Dreimal hielt der Oststeinbeker Torwart hervorragend, alle anderen Chancen wurden von den Stürmern aus Altona jedoch kläglich vermasselt. So musste eine Standardsituation kurz vor der Pause den Ausgleich besorgen, als der riesige Abwehrchef Altonas eine Ecke einnicken konnte. Als Abwehrchef war er dennoch nicht die glücklichste Entscheidung, was die zweite Hälfte eindrucksvoll belegen sollte. Oststeinbek kam wie verwandelt aus der Kabine und drängte Altona zunehmend in die eigene Hälfte. Wiederum nach knapp zehn Minuten war es dann aber soweit und sie erzielten die erneute Führung. Diesmal machten sie aber nicht den Fehler der ersten Halbzeit, sondern sie spielten diesmal weiter fleissig nach vorne. Chance über Chance wurde nun aber von ihnen ebenso kläglich abgeschlossen, die Abwehr, mit äußerst fragwürdigem Stellungsspiel gesegnet, stolperte fast peinlich von einer Verlegenheit in die nächste. Zwar kam vor allem gegen Ende des Spiels auch Altona wieder zu Chancen, aber das Ergebnis, naja, siehe Halbzeit Eins. So blieb es am Ende dann beim glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg der Oststeinbeker.
An so einem schönen Tag macht Amateurfußball richtig Spaß. Eine völlig entspannte Atmosphäre, nette Leute, gute Wurst und leckeres Bier, so muss das sein. Was mir etwas gefehlt hat waren die Emotionen. Womöglich haben die Fans die Saison bereits abgehakt, aber weder Tor noch Gegentore noch offensichtlich falsche Schiedsrichterentscheidungen führten zu irgendwelchen größeren Ausbrüchen. Lediglich am Ende wurden sowohl die eigenen Spieler wie auch die wenigen mitgereisten Oststeinbeker mit ein paar lauteren Schmährufen bedacht. Außerdem würde ich dem ortsansässigen Stadionsprecher, ohne die 17 Kollegen in der Liga gehört zu haben, auf der Stelle den Preis für die größte Schnarchnase am Mikrofon zugestehen.
Nachmittage wie dieser versöhnen mich etwas mit der Horrorvorstellung, auch mit der TuS demnächst wieder in unteren Ligen und auf Dorfplätzen unterwegs zu sein. Ohne den ganzen Eventcharakter des Spiels, die ganzen Zugangsregularien und die zum Teil überteuerten Eintritts- und Verpflegungspreise, macht es trotzdem Spaß und ist sogar noch deutlich authentischer.
Hier gibts ein paar Bilder: