Sonntag, 15. November 2009
Rockhal-Esch/Alzette
Mit Leaves Eyes, Sirenia, Atrocity, Stream of Passion und Elis sollten vor allem Freunde des symphonischen Metals mit weiblichem Gesang auf ihre Kosten kommen.
Geöffnet war nur der kleine Teil der Rockhal, was angesichts der doch sehr überschaubaren Besucherzahl eine gute Idee war. Zumindest gab es so keine allzulangen Staus am Bierstand!
Der Abend begann mit Elis aus Liechtenstein, die ich das letzte Mal vor einigen Jahren in Kehlen gesehen hatte. Damals noch mit der leider viel zu früh verstorbenen Sabine Dünser am Mikro, überzeugte mich der leider sehr kurze Auftritt auch diesmal.
Mir unbekannt waren bis zu diesem Zeitpunkt Stream of Passion aus den Niederlanden, die auch optisch zu überzeugen wussten 🙂 Eine insgesamt gute Show, auch wenn echte Höhepunkte etwas fehlten.
Danach galt es die einzige Band des Abends zu begrüßen, die nicht mit weiblichem Gesang glänzte: Atrocity. Dieses Manko versuchten sie durch zwei spärlich bekleidete Tänzerinnen auszugleichen, die zwar extrem professionell wirkten (was den ein oder anderen Zuschauer auf deren mögliche Berufstätigkeit außerhalb von Atrocity schließen ließ…), aber so gut wie keine Ausstrahlung besaßen. Dazu hatte sich die Band entschieden ein reines Werk 80-Set zu spielen, was zwar an und für sich nicht schlecht ist, was andererseits aber zu einem völlig vorhersehbaren Konzert und entsprechender Langeweile führte. Im Background mühte sich die Leaves Eyes Sängerin Liv Kristine, wirkte aber auch merkwürdig abwesend und gehemmt, dazu später mehr.
Insgesamt ist die sehr gute und professionelle Organisation zu loben, so dass bereits kurz nach dem Gott sei Dank recht baldigen Ende des Auftritts von Atrocity die nächste Band begann, nämlich Sirenia aus Norwegen, die meiner Meinung nach den mit Abstand besten Eindruck an diesem Abend hinterließen. Es handelt sich fast um ein Soloprojekt von Gitarrist Morten Veland , der den folgenden Titel auch immer „my next song“ ankündigte, was auch durch die häufigen Besetzungswechsel vor allem am Mikro deutlich wird. Die aktuelle Sängerin machte aber sowohl optisch als auch gesanglich einen sehr guten Eindruck, einzig die zahlreich verwendeten Samples störten mich etwas. Insgesamt boten sie einen sehr druckvollen Auftritt mit vielen Stücken aus ihrem aktuellen und sehr gelungenen Album „The 13th Floor“.
Danach kam dann der eigentliche Headliner, nämlich Leaves Eyes. Nun klärte sich auch der schlechte optische Eindruck von Liv Kristine beim Atrocity-Auftritt auf, sie war nämlich ernsthaft erkrankt, bekam kaum eine Stimme heraus und musste zwischendurch immer wieder hinter der Bühne verschwinden, um sich medizinisch versorgen zu lassen. Die Band tat was sie konnte, doch ohne Sängerin in guter Verfassung machen Leaves Eyes nunmal nicht allzuviel her. Der Einsatz für die Fans ist sicherlich zu loben und Liv Kristine war auch außerordentlich nett, aber mit so einer Aktion kann man sich auch einmal ordentlich die Karriere ruinieren…
Insgesamt ein wirklich netter Abend mit guter Musik und erfreulichen Anblicken, wobei meine Handykamera leider im Dunkel kapitulierte. Sehr schade…